Verkauf bis Logistik: Weihnachtsmarkthändler suchen Personal
Wer auf Sachsens Märkten mithelfen will, hat jetzt die Chance – von Verkauf bis Logistik gibt es auch für Kurzentschlossene zahlreiche Möglichkeiten.

Den Striezelmarkt besuchten 2024 rund 2 Millionen Gäste. (Archivbild)Sebastian Kahnert/dpa
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Fünf Wochen vor der Öffnung der sächsischen Weihnachtsmärkte läuft die Personalsuche bei den Händlern auf Hochtouren. In Dresden präsentierten sich die Aussteller bei einer Jobbörse im World Trade Center Dresden an rund 30 Ständen potenziellen Mitarbeitern. Neben Verkaufspersonal sind auch Küchenhilfen, Reinigungskräfte und Unterstützung beim Transport und der Logistik gesucht.
„Für uns lief die Jobbörse in den vergangenen Jahren immer positiv“, sagte Frederic Günther, Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller, der die Veranstaltung gemeinsam mit der Stadt Dresden und der Arbeitsagentur ins Leben rief. Bei den Verbandsmitgliedern sind aktuell noch bis zu 15 Vollzeitstellen auf den Weihnachtsmärkten in Dresden zu vergeben, viele Bewerber suchen laut Günther auch Minijobs.
Motivation: Gemeinschaft und Zuverdienst
Zu den Interessenten zählt die Dresdnerin Sylvia Schüler, die mit einer Freundin zum ersten Mal zur Jobbörse gekommen ist. „Wir sind auf der Suche nach einem Weihnachtsjob, um in der Weihnachtszeit unter Leuten zu sein, was hinzuverdienen und ein paar Erfolgserlebnisse zu haben“, sagte Schüler.
Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (CDU) zeigte sich zufrieden: „Ich verspreche mir, dass die Händler Erfolg haben, das nötige Personal für unsere Dresdner Weihnachtsmärkte zu akquirieren“, sagte er bei der Veranstaltung. Viele Händler hätten bereits Personal aus den vergangenen Jahren, das wiederkommt. „Und die Lücken werden dann mit dieser Börse quasi geschlossen.“
In Dresden gibt es neun Weihnachtsmärkte. Besuchermagnet ist der berühmte Striezelmarkt, der vom 26. November bis 24. Dezember auf dem Altmarkt stattfindet. Rund zwei Millionen Gäste besuchten Deutschlands ältesten Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr. Über 200 Händler boten ihre Waren an.
Personalsuche entspannter als in Vorjahren
Die Personalsuche ist laut Verbandschef Günther aktuell etwas entspannter. „Wahrscheinlich ist das auch der etwas negativeren allgemeinen wirtschaftlichen Situation geschuldet“, sagte Günther. „Ich hatte eben Gespräche mit Leuten, die ganz kurzfristig ihren Job verloren haben und deswegen auf dem Weihnachtsmarkt aushelfen wollen.“
Zum ersten Mal bei der Jobbörse ist die Radeberger Likörfabrik.„Für den Striezelmarkt suchen wir noch Mitarbeiter und da die Stadt dieses tolle Angebot macht, nutzen wir das einfach und gucken mal, was passiert“, sagte Inhaber Thomas Tiebel. Auch er beurteilt die Lage positiv: „Im Moment sieht es so aus, als wenn es gut machbar wäre, Mitarbeiter zu finden.“ Für seinen Stand sucht Tiebel noch drei bis vier Verkäufer und eventuell zusätzliche Aushilfen für stundenweise Einsätze.
Einige Stellenanzeigen in Leipzig
Vergleichbare zentrale Jobbörsen gibt es in Leipzig und Chemnitz bisher nicht. Einen Überblick, ob den Standbetreibern noch Personal fehlt, gibt es daher beim Leipziger Marktamt nach eigener Aussage nicht. Auf verschiedenen Portalen im Internet finden sich zumindest einzelne Stellenangebote. Unter anderem sucht eine Personalservice-Firma noch Mitarbeiter für den Weihnachtsmarkt und auch für einen Schmuckstand wird eine Verkaufskraft gesucht. Auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt arbeiten jedes Jahr mindestens 3.000 Menschen.
Ähnlich sieht es in Chemnitz aus - auch dort ist die Stadt nicht beteiligt an der Personalsuche für die verschiedenen Verkaufsstände. Das sei Sache der Händlerinnen und Händler. Ob sie Probleme hätten, ausreichend Personal zu finden, kann die Stadt daher nicht einschätzen.