„Drang verspürt“ - sechs Jahre Haft wegen Brandstiftung
Nach mehreren Bränden in Bergen auf Rügen ist ein Mann zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden. Besonders einen Fall lastet ihm das Gericht schwer an. Das Motiv bleibt vage.

Sechs Jahre soll ein 38-Jähriger laut einer Entscheidung des Landgerichts Stralsund in Haft, unter anderem weil er einen Carport angezündet hat. (Archivbild)Stefan Sauer/dpa
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Wegen schwerer Brandstiftung hat das Landgericht Stralsund einen 38-Jährigen zu sechs Jahren Haft verurteilt. Grund für die Verurteilung sei, dass der Mann im Oktober vergangenen Jahres in Bergen auf Rügen den Schuppen eines Tennisvereins und einen Abend später den Carport neben einem Wohnhaus angezündet habe, sagte eine Gerichtssprecherin. Der Hauptteil der Strafe entfalle auf letzteren Fall, bei dem auch das Haus gebrannt habe. „Er hat später eingeräumt, dass er beim Legen des Brandes an dem Carport durchaus erkannt hat, dass auch das Haus brennen könnte.“
Der Mann räumte laut Sprecherin die Taten zwar ein. Das Motiv sei aber vage geblieben. Demnach „hat er so einen Drang verspürt“. Der nun Verurteilte habe auf den Konsum von Alkohol und Schmerzmitteln verwiesen. Laut Anklage richtete der Mann mit den Taten einen Schaden von insgesamt fast 700.000 Euro an.
Zwei weitere kleinere Brandstiftungen unter anderem an einem Zaun sind laut Sprecherin bei dem Urteil nicht berücksichtigt worden. Während der beiden Verhandlungstage des am Montag gestarteten Prozesses seien Zeugen und ein Sachverständiger gehört worden. Der Mann sei kurz nach den Taten festgenommen worden und in Untersuchungshaft gekommen. Zwischenzeitlich sei der Haftbefehl gegen den bereits Vorbestraften wieder aufgehoben worden. Seit Ende Mai habe er sich aber wegen eines erneuten Haftbefehls wieder in U-Haft befunden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.