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Bundesweiter Warntag in MV - Nicht überall Sirenen

Im Notfall sollen alle Menschen durch offizielle Stellen gewarnt werden. Doch es gibt Lücken in MV. So sind Sirenen noch immer nicht flächendeckend vorhanden.

Von dpa

09.09.2025

Am Donnerstag sollen bundesweit und auch in MV um 11.00 Uhr die Sirenen beim Warntag 2025 heulen. (Archivbild)Stefan Sauer/dpa

Am Donnerstag sollen bundesweit und auch in MV um 11.00 Uhr die Sirenen beim Warntag 2025 heulen. (Archivbild)Stefan Sauer/dpa

© Stefan Sauer/dpa

Am bundesweiten Warntag am Donnerstag sollen um 11.00 Uhr auch in Mecklenburg-Vorpommern die Sirenen heulen und Warnnachrichten auf Handys erscheinen. Eine Dreiviertelstunde später soll entwarnt werden, wie das Innenministerium in Schwerin mitteilte. So soll getestet werden, ob die Warnsysteme funktionieren und die Menschen flächendeckend erreicht werden.

Innenminister Christian Pegel (SPD) erklärte: „Warnsysteme müssen zuverlässig funktionieren, wenn es darauf ankommt. Der Warntag ist dafür eine wichtige Übung.“ Ziel sei, dass die Menschen im Land die Warnsignale wahrnehmen und im eigenen Alltag prüfen, wie sie erreicht werden. „Nur wenn alle wissen, wie eine Warnung klingt oder aussieht, können wir im Ernstfall schnell handeln.“

Der bundesweite Warntag findet jährlich am zweiten Donnerstag im September statt. Um 11.00 Uhr soll ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton als Warnung ertönen, um 11.45 Uhr dann ein ebenfalls einminütiger, gleichbleibender Heulton zur Entwarnung.

Löcher im Sirenen-Netz

In Mecklenburg-Vorpommern sind dem Innenministerium zufolge aktuell rund 1.700 Sirenen installiert. Das Netz ist bisher nicht flächendeckend - so gibt es in Neubrandenburg als drittgrößter Stadt im Nordosten nach wie vor keine fest installierten Sirenen. Es gibt nur zwei mobile mit relativ kleiner Reichweite, wie ein Stadtsprecher sagte. Eine Anfrage nach Unterstützung beim Innenministerium in Schwerin laufe.

Auch in Güstrow gibt es bisher keine Sirene, wie es vom Landkreis Rostock hieß. Insgesamt seien im Landkreis derzeit 263 in Betrieb und vier weitere in Planung. 

Förderprogramm für Sirenen

Es gibt ein Förderprogramm des Bundes. Aus diesem hat etwa Greifswald in jüngster Zeit elf Sirenen neu installiert. Beim Warntag des Landkreises Vorpommern-Greifswald im April waren zunächst neun am Start - seit Sommer ist das Netz nun komplett mit elf Sirenen, wie eine Stadtsprecherin sagte. Neben Warntönen seien auch Durchsagen möglich. Auch sie sollen getestet werden, um zu prüfen, wie gut sie zu verstehen sind.

Die Feuerwehr Greifswald nutzt den Warntag für eine Informationsveranstaltung auf dem Marktplatz. Von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr werde gemeinsam mit dem DRK zur Bevölkerungswarnung und zum Bevölkerungsschutz informiert, hieß es von der Hansestadt.

Eine Minute lang auf und abschwellender Heulton

Seit 2022 wurden in ganz Vorpommern-Greifswald dem Landkreis zufolge 48 Sirenen neu in Betrieb genommen. „Damit stehen nun insgesamt 268 Sirenen zur Verfügung, die am Warntag zeitgleich ausgelöst werden, um eine flächendeckende Warnung an die Bevölkerung zu senden“, erläuterte Landrat Michael Sack (CDU). 

Die Stadt Rostock verfügt nach Angaben eines Sprechers über 30 Sirenen und erreicht damit 93 Prozent der Einwohner. Auch Schwerin hat sein Netz mit 18 Sirenen fertig. Wismar verfügt nach Angaben der Stadt über 8 Anlagen - auch dort ist das Netz laut einem Stadtsprecher komplett.

Cell Broadcast und Warn-Apps auf dem Handy

Die Probewarnung wird auch über andere Kanäle verbreitet, wie es vom Innenministerium weiter hieß. Dazu gehörten Cell Broadcast-Nachrichten auf modernen Smartphones, Warn-Apps wie NINA oder Katwarn, Hinweise über Radio und Fernsehen sowie Meldungen über DAB+. Auch digitale Anzeigetafeln in Städten, Bahnhöfen oder Einkaufszentren würden genutzt.

Allerdings: Nicht jedes Smartphone kann Cell Broadcast empfangen, so das Ministerium. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bietet demnach auf seiner Internetseite eine Übersicht der geeigneten Geräte an. Über Cell Broadcast werde derzeit auch noch keine Entwarnung verschickt.

Auch über Smartphones und Warn-Apps soll gewarnt werden. (Symbolbild)Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Auch über Smartphones und Warn-Apps soll gewarnt werden. (Symbolbild)Karl-Josef Hildenbrand/dpa

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das Netz an Sirenen ist in MV noch immer löchrig. So verfügen Neubrandenburg und Güstrow über keine fest installierten Anlagen. (Archivbild)Julian Stratenschulte/dpa

Das Netz an Sirenen ist in MV noch immer löchrig. So verfügen Neubrandenburg und Güstrow über keine fest installierten Anlagen. (Archivbild)Julian Stratenschulte/dpa

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Der Warntag ist eine Gemeinschaftsaktion des Bundes, der Länder und der Kommunen. (Archivbild)Thomas Banneyer/dpa

Der Warntag ist eine Gemeinschaftsaktion des Bundes, der Länder und der Kommunen. (Archivbild)Thomas Banneyer/dpa

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