Wirtschaft

Weihnachtsbäume im Norden etwas teurer

Nordmanntanne bleibt Favorit, Blaufichte ist günstiger: Warum Weihnachtsbäume im Norden dieses Jahr teurer werden und wie sich Wetter und Kosten auf die Preise auswirken.

Von dpa

18.11.2025

In Schleswig-Holstein sollen Weihnachtsbäume in diesem Jahr etwas teurer werden.Julian Stratenschulte/dpa

In Schleswig-Holstein sollen Weihnachtsbäume in diesem Jahr etwas teurer werden.Julian Stratenschulte/dpa

© Julian Stratenschulte/dpa

Wer sich in den nächsten Wochen einen Weihnachtsbaum in Schleswig-Holstein kaufen möchte, muss sich auf leicht höhere Preise als 2024 einstellen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten, Wolf-Oliver Graf von Baudissin, rechnet mit einem Mehrpreis von ein bis zwei Euro pro Meter. „Unsere Produktionskosten sind höher geworden.“ Baudissin verweist auf Energiepreise und Löhne, auf Kosten für Dünger, Maschinen und Hilfsmittel.

Auf dem Land oft niedrigere Preis als in den großen Städten 

Im Direktverkauf bei den Produzenten, etwa auf Gutshöfen, dürfte ein Meter Nordmanntanne zwischen 23 und 26 Euro kosten, sagte Baudissin der dpa. In den großen Städten wie Hamburg könnten die Preise auch bis zu 30 Euro je Meter betragen. Auf seinem Hof, dem Gut Augustenhof in Osdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde), seien die Preise um einen Euro je Meter höher als in der Vorsaison. Wer eine Blaufichte bevorzugt, bekommt sie nach Angaben der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein für 15 bis 19 Euro je Meter. Die Preise für Fichten liegen demnach zwischen 12 und 16 Euro pro Meter.

Nordmanntanne dominiert den Markt

An den Vorlieben der Kunden habe sich in den vergangenen Jahren nichts geändert: „Absolute Nummer eins ist die Nordmanntanne, ganz wenig Anteil haben die Blaufichte und die Rotfichte“, sagte Baudissin.

Die Weihnachtsbaumproduzenten hätten im zurückliegenden Jahr mit Witterungsproblemen zu tun, die Schäden angerichtet haben, wie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sagte. Zwar sei anders als in früheren Jahren diesmal die Trockenheit kein großes Problem gewesen. Allerdings habe Spätfrost im Mai die frischen und empfindlichen Jungtriebe vieler Bäume geschädigt. Stärker noch sei Dänemark vom Spätfrost betroffen gewesen. „Der hat richtig Ärger gemacht.“

Auf den Plantagen geht der Trend nach Baudissins Angaben zu weniger Bäumen auf der Fläche. Wenn die Weihnachtsbäume weiter auseinander stehen, sei die Gefahr zum Beispiel von Pilzinfektionen geringer. Außerdem könne der Boden zwischen den Bäumen einfacher freigehalten werden. Das sei vor allem bei den Feldern nötig, in die Kunden direkt zum Aussuchen und Sägen kommen.

Rund 200 Betriebe im Norden

Genaue Zahlen zum Weihnachtsbaumanbau sind für Schleswig-Holstein nach Baudissins Angaben nicht leicht zu fassen. Er gehe von etwa 1.600 bis 1.700 Hektar in rund 200 Betrieben aus.

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