TKMS führt Gespräche mit Kieler Nachbarwerft
Deutschlands größter Marineschiffbauer TKMS verfügt über eine gute Auftragslage. Reichen die bestehenden Kapazitäten - oder werden sie mit einer Übernahme vergrößert?
Oliver Burkhard leitet TKMS seit Mai 2022. (Archivbild) Frank Molter/dpa
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Deutschlands größter Marineschiffbauer TKMS führt Gespräche mit der Kieler Nachbarwerft German Naval Yards. Der TKMS-Vorstandsvorsitzende Oliver Burkhard bestätigte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochausgabe), dass Gespräche aufgenommen worden seien. Aus Kreisen ist der Deutschen Presse-Agentur bekannt, dass es um Möglichkeiten der Konsolidierung geht.
Dass TKMS über die Übernahme von German Naval Yards verhandelt, hatten zuerst die „Kieler Nachrichten“ am 12. November berichtet. German Naval Yards gehört zu der französischen Werftengruppe CMN Naval. Am Kieler Standort waren zum Stand August rund 400 Beschäftigte tätig.
Werften gehörten lange Zeit zusammen
Die beiden Marinewerften teilen sich in Kiel eine Fläche und gehörten lange Zeit zusammen. Sie sind aus der früheren Traditionswert HDW (Howaldtswerke-Deutsche Werft AG) hervorgegangen, deren Ursprünge bis 1838 zurückreichen. Der ehemalige HDW-Überwasser-Schiffbau wurde ausgegliedert und firmiert unter German Naval Yards.
TKMS ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote, baut aber auch Fregatten und Korvetten. Das Unternehmen hat mittlerweile mehr als 9.100 Beschäftigte, darunter rund 3.300 in Kiel. Weitere Standorte sind Wismar und Itajaí in Brasilien. Mehrheitsaktionär ist Thyssenkrupp.