Wirtschaft

So groß ist die Sorge um den Automobilstandort im Südwesten

Krise, Stellenabbau, Werksschließungen: Die Stimmung rund um die Autobranche ist schlecht, wie der „BaWü-Check“ deutlich macht. Wenige Monate vor der Landtagswahl sehen viele die Politik gefordert.

Von dpa

11.12.2025

Trübe Aussichten in der Autoindustrie offenbart der neue „BaWü“-Check. (Symbolbild)Thomas Warnack/dpa

Trübe Aussichten in der Autoindustrie offenbart der neue „BaWü“-Check. (Symbolbild)Thomas Warnack/dpa

© Thomas Warnack/dpa

Mehr als jeder Zweite im Land macht sich laut einer Umfrage Sorgen um den Automobilstandort Baden-Württemberg. 57 Prozent der Befragten beunruhigt die Lage der hiesigen Automobilindustrie stark oder sehr stark, wie eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag der baden-württembergischen Zeitungsverlage ergab. 

37 Prozent der 1.021 im November und Dezember repräsentativ für den „BaWü-Check“ befragten Menschen ab 16 Jahren gaben den Ergebnissen zufolge an, diesbezüglich weniger, kaum oder gar nicht besorgt zu sein. 

Wenig überraschend äußerten sich besonders beunruhigt Befragte, die sich um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes Sorgen machen. Von ihnen gaben den Angaben nach 71 Prozent an, dass sie die derzeitige Situation der baden-württembergischen Automobilindustrie stark oder sehr stark beunruhige.

Thema im Landtagswahlkampf 

Baden-Württemberg ist ein wichtiger Automobilstandort. Namhafte Hersteller und teils große Zulieferer haben hier ihren Sitz. Doch angesichts der Krise in der Branche hatten Unternehmen in den vergangenen Monaten immer wieder Einsparungen, Stellenstreichungen und Werksschließungen angekündigt. 

Die baden-württembergische Landesregierung veranstaltete Ende November einen Automobil-Strategiedialog, zu dem auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kam. Im Landtagswahlkampf spielt das Thema ebenso eine Rolle.

Mehr Engagement der Landesregierung gefordert 

Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) unterstützten im „BaWü-Check“ die Aussage, die Landesregierung müsste mehr tun, um Baden-Württemberg als Wirtschaftsstandort zu stärken. Jeweils 16 Prozent waren den Daten zufolge der Ansicht, sie tue genug - oder unentschieden bei der Frage.

Unter den AfD-Anhängern sei der Anteil der Kritiker mit 83 Prozent am höchsten gewesen, gefolgt von der FDP (80 Prozent). Aber auch 68 Prozent der potenziellen CDU-Wählerinnen und -Wähler seien der Auffassung, die Landesregierung müsste mehr tun. Die CDU führt das Wirtschaftsministerium. Nach SPD-Anhängern (63 Prozent) und jenen der Linken (56 Prozent) sei der Anteil der Kritiker in der Wählerschaft der Grünen mit 55 Prozent am geringsten.

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