Wirtschaft

Mit KI und Röntgen gegen Brände durch falsch entsorgte Akkus

Täglich mehr als 30 Brände vor allem durch falsch entsorgte Akkus und Batterien– eine neue Maschine erkennt die Gefahr, bevor etwas im Müll explodiert. Wie funktioniert das Hightech-System?

Von Martin Oversohl, dpa

12.12.2025

In Akkus stecken wertvolle Metalle und seltene Erden, die später als Sekundärrohstoffe zurückgewonnen werden können.Bernd Weißbrod/dpa

In Akkus stecken wertvolle Metalle und seltene Erden, die später als Sekundärrohstoffe zurückgewonnen werden können. Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Mit Röntgenstrahlen und Künstlicher Intelligenz will ein Müllsortierer aus Albstadt teils verheerende Brände durch falsch entsorgte Akkus und Batterien vermeiden. Die Firma Korn aus Albstadt (Zollernalbkreis) setzt dabei auf ein Produkt des Würzburger Startups WeSort AI, das Lithium-Akkus aus dem Müll filtert, bevor sie sich im Häcksler entzünden können. Nach Angaben der Unternehmen ist die neue Sortiermaschine weltweit einzigartig.

Bislang mussten Mitarbeiter jede Containerladung nach Elektroschrott durchsuchen. Doch unter mehreren Schichten Abfall blieben viele Akkus unentdeckt. Jetzt arbeiten Röntgenstrahlen und KI wie bei einem Flughafen-Gepäckscanner: Aus rund 25 Tonnen Material pro Stunde filtern sie Lithium-Akkus heraus. Die Anlage erkennt potenzielle Gefahrenquellen und entfernt sie.

Falsch entsorgte Akkus großes Problem

Brände durch falsch entsorgte Batterien und Akkus sind keine Seltenheit in der Branche. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) schätzt, dass es bundesweit rund 30 Feuer auf Recyclinghöfen gibt - täglich und mit steigender Tendenz.

Verantwortlich dafür sind neben Akkus und Batterien in Zahnbürsten, Spielzeug oder Zahnbürsten oft auch sogenannte E-Zigaretten und E-Shishas, die im Restmüll oder im gelben Sack entsorgt werden. Sie dürfen aber nicht im Hausmüll entsorgt werden, weil sie umweltschädliche Stoffe wie Schwermetalle enthalten. Vielmehr müssen sie getrennt gesammelt und in der Regel auf einem Recyclinghof abgegeben werden.

Der private Entsorger Korn aus Albstadt setzt auf eine neue Technologie und entfernt einen Großteil der fehlplatzierten Akkus und Batterien mit Röntgentechnik, Künstlicher Intelligenz und Druckluft direkt vom Sortierband.Bernd Weißbrod/dpa

Der private Entsorger Korn aus Albstadt setzt auf eine neue Technologie und entfernt einen Großteil der fehlplatzierten Akkus und Batterien mit Röntgentechnik, Künstlicher Intelligenz und Druckluft direkt vom Sortierband.Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Laut einem Bericht des Fraunhofer-Instituts IIS kommt es in deutschen Müll- und Sortieranlagen jährlich zu mehr als 10.000 Feuern.Bernd Weißbrod/dpa

Laut einem Bericht des Fraunhofer-Instituts IIS kommt es in deutschen Müll- und Sortieranlagen jährlich zu mehr als 10.000 Feuern.Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) geht von bundesweit rund 30 Bränden pro Tag auf Recyclinghöfen aus – Tendenz steigend.Bernd Weißbrod/dpa

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) geht von bundesweit rund 30 Bränden pro Tag auf Recyclinghöfen aus – Tendenz steigend.Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Ein Handy und selbst eine singende Grußkarte mit Knopfzellenbatterie können Brände auslösen.Bernd Weißbrod/dpa

Ein Handy und selbst eine singende Grußkarte mit Knopfzellenbatterie können Brände auslösen.Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Die eingesetzte KI kann bereits nicht nur Akkus, sondern auch Spraydosen oder Gasflaschen erkennen.Bernd Weißbrod/dpa

Die eingesetzte KI kann bereits nicht nur Akkus, sondern auch Spraydosen oder Gasflaschen erkennen.Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Bevor der schwarze KI-Kasten namens „BatterySort“ seinen Platz in der Sortieranlage fand, mussten Mitarbeiter jede Containerladung nach Elektroschrott durchsuchen.Bernd Weißbrod/dpa

Bevor der schwarze KI-Kasten namens „BatterySort“ seinen Platz in der Sortieranlage fand, mussten Mitarbeiter jede Containerladung nach Elektroschrott durchsuchen.Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Karte