Wirtschaft

Grundsteinlegung in Moorburg: Hamburg setzt auf Wasserstoff

Die Erzeugung von grünem Wasserstoff gilt als Schlüssel zur Energiewende. Hamburg will auf dem Gelände des früheren Kraftwerks Moorburg damit starten. Die Projektpartner sind optimistisch.

Von dpa

01.12.2025

Grundsteinlegung für den Elektrolyseur: Umweltsenatorin Katharina Fegebank, Erster Bürgermeister Peter Tschentscher mit der Grundsteinrolle sowie Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (v.l.n.r.).Georg Wendt/dpa

Grundsteinlegung für den Elektrolyseur: Umweltsenatorin Katharina Fegebank, Erster Bürgermeister Peter Tschentscher mit der Grundsteinrolle sowie Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (v.l.n.r.).Georg Wendt/dpa

© Georg Wendt/dpa

Die Hansestadt Hamburg steigt in die Produktion von grünem Wasserstoff ein. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat am Montag den offiziellen Grundstein für den Bau des 100-Megawatt-Elektrolyseurs am Standort des ehemaligen Kraftwerks Moorburg gelegt.

Zusammen mit Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne), Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sowie Vertreterinnen der beiden Projektpartner Luxcara und der Hamburger Energiewerke setzte Tschentscher eine Zeitkapsel in den Grundstein ein.

Betriebsstart soll in zwei Jahren erfolgen

Das Projekt Hamburg Green Hydrogen Hub (HGHH) plane den kommerziellen Betriebsstart für die zweite Jahreshälfte 2027. Jährlich sollen dann in Moorburg etwa 10.000 Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt werden, erklären die Projektpartner. Damit leiste das HGHH-Projekt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Hafens und der Industrie. 

„Der Bau des Green Hydrogen Hub in Moorburg ist ein wichtiges Projekt der Energiewende in Hamburg“, sagte Tschentscher. Die Produktion von grünem Wasserstoff sei eine Zukunftstechnologie, mit der die CO₂-Emissionen in der Industrie und anderen Sektoren deutlich reduziert werden könnten.

Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard erklärte, die Stadt leiste einen Beitrag dazu, dass Wasserstoff künftig für die klimaneutrale Energieerzeugung von morgen entstehe. Der Elektrolyseur in Moorburg sei Teil der Lösung, um Dekarbonisierung in Hamburg ganz real umzusetzen.

Hamburg als „Wasserstofftor“ für Europa

Umweltsenatorin Katharina Fegebank nannte Wasserstoff einen „zentralen Baustein auf dem Weg für eine klimaneutrale Energieversorgung unserer Industrie und Großunternehmen“. Man schaffe in Hamburg die Voraussetzungen, dass Hamburg ein „Wasserstofftor für Deutschland und Europa“ werde.

Für Alexandra Bernstorff von Partner Luxcara, der mit 74,9 Prozent am Projekt beteiligt ist, liefert das HGHH den Beweis, dass eine klimafreundliche Energiewende zügig umgesetzt werden könne. „Wenn Politik, Industrie und institutionelle Investoren verlässlich zusammenarbeiten, wird aus einem ehemaligen Kohlekraftwerk ein wettbewerbsfähiger, klimaneutraler Industriestandort für Hamburg und weit darüber hinaus“, erklärte sie.

„Wir machen in Hamburg ernst und gehen in die Realisierungsphase“, sagte Kirsten Fust, Sprecherin der Geschäftsführung der Hamburger Energiewerke. „Wir glauben an die Wasserstoff-Technologie und zeigen mit unserer Hamburger Lösung, dass wegweisende grüne Wasserstoffprojekte durch lokales Engagement vorangetrieben werden können.“

Siemens liefert den Elektrolyseur

Das HGHH-Projekt hatte im Sommer 2024 den Förderbescheid von Bund und Land erhalten. Seitdem wurden die wesentlichen Bauverträge geschlossen. Der Elektrolyseur wurde im September 2024 bei Siemens Energy bestellt. Parallel wurden die Rückbauarbeiten des ehemaligen Kraftwerks Moorburg fortgesetzt. Diese waren im Oktober 2023 gestartet worden, um Platz für den 100-MW-Elektrolyseur und die Anbindung an das Wasserstoffnetz zu schaffen.

Bis Mitte kommenden Jahres soll das Gebäude für den Elektrolyseur und die Kompressoren errichtet sein. Der grüne Wasserstoff soll den Kunden später über das Wasserstoff-Verteilnetz HH-WIN und die ebenfalls geplante Trailer-Verladestation zur Verfügung gestellt werden, teilten die Projektpartner mit.

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