Einigung zum Weiterbau der A20 in Sicht?
Nach jahrelangem Stillstand könnte der Bau der A20 nahe Bad Segeberg vorangehen. Eine Einigung zwischen BUND und dem Land Schleswig-Holstein steht einem Medienbericht zufolge bevor. Was der Bund sagt.
Möglicherweise geht es demnächst voran mit dem Weiterbau der A20 bei Bad Segeberg. (Archivbild)Carsten Rehder/dpa
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Für den seit Jahren umstrittenen Weiterbau der A20 bei Bad Segeberg könnte sich eine Lösung abzeichnen. Wie der „SHZ“ berichtet, haben der Umweltverband BUND und Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) eine unterschriftsreife Vereinbarung ausgehandelt.
Darin sage der BUND zu, seine Klage gegen den Bau des zehn Kilometer langen A20-Abschnitts von Weede bis Wittenborn zurückzuziehen. Im Gegenzug zahlt das Land dem Bericht zufolge für mehr Fledermausschutz in der Region.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sprach von einer sehr erfreulichen Entwicklung. „Das heißt, dass wir perspektivisch schneller Baurecht bekommen, als das der Fall gewesen wäre, wenn es beklagt worden wäre.“ Wenn es Baurecht gebe, werde sich der Bund schnell um die Finanzierung kümmern. „Der Koalitionsausschuss im Oktober hat ja gesagt, was baureif ist, wird gebaut. Und wenn wir den Haushalt auf Bundesebene haben, dann werden wir mal schauen, was wir da machen können.“
Kabinett und BUND-Gremien müssen zustimmen
Details nannten die Beteiligten nicht, sie bestätigten dem Zeitungsverlag jedoch die weitgehende Einigung. „Wir haben die wesentlichen Dinge aus dem Weg geräumt – nun ist es am Kabinett und unseren Gremien, die Sache abzuschließen“, sagte BUND-Geschäftsführer Ole Eggers dem „SHZ“.
Minister Madsen betonte demnach, man sei auf einem sehr guten Weg – „aber die letzten Meter müssen noch von beiden Seiten in den nächsten Tagen gegangen werden“.
Am Dienstag sollen dem Artikel zufolge sowohl das schwarz-grüne Kabinett in Kiel als auch der Landesvorstand des BUND die ausgehandelte Vereinbarung absegnen. Am Mittwoch könnte man dann Vollzug verkünden. Der BUND wolle anschließend seine im Mai eingereichte Klage beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zurückziehen, so die Zeitung.
BUND: Zeitdruck nicht bei uns
Auf Nachfrage der dpa betonte Eggers, Minister Madsen sei im Zeitdruck, um den Abschnitt noch im Bundeshaushalt 2026 berücksichtigt zu wissen. Die staatliche Planungs- und Baugesellschaft DEGES habe den Druck, ihre Klageerwiderung abzugeben. „Ein Zeitdruck, den wir nicht haben. Unsere Klage läuft weiter“, so Eggers. Nach Angaben des Verkehrsministeriums laufen die Gespräche. Bei Seiten seien optimistisch.
Weiterbau 2013 gestoppt
Seit mehr als zehn Jahren endet die Küstenautobahn östlich von Bad Segeberg. 2013 stoppte das Bundesverwaltungsgericht den Weiterbau. Die Richter sahen den Fledermausschutz als nicht ausreichend beachtet an. Die Segeberger Kalkberghöhlen gelten als größtes Fledermaus-Überwinterungsquartier Deutschlands.