Wissenschaftler Micha Brumlik ist tot
Er leitete das Frankfurter Fritz Bauer Institut, das Geschichte und Wirkung des Holocaust erforscht.
Micha Brumlik starb kurz nach seinem 78. Geburtstag in Berlin. (Archivbild)picture alliance / dpa
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Der Frankfurter Wissenschaftler Micha Brumlik ist tot. Er starb am Montag im Alter von 78 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in Berlin, wie ein einger Freund der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Seine frühere Wirkungsstätte, das Frankfurter Fritz Bauer Institut, veröffentlichte einen Nachruf.
Brumlik, der am 4. November 1947 in Davos geboren wurde, leitete von 2000 bis 2005 das in Frankfurter Institut, das Geschichte und Wirkung des Holocaust erforscht. „Die deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart nach dem Holocaust beschäftigte ihn zeitlebens – als Wissenschaftler, Publizist und Intellektueller“, heißt es in dem Nachruf.
Brumlik gelangte mit seinen Eltern, die in der Schweiz Schutz vor dem Nationalsozialismus gesucht hatten, 1953 nach Frankfurt am Main. Dort ging er zur Schule, studierte und studierte Pädagogik, Philosophie und Soziologie.
Von 1981 bis 2000 war er Professor für Erziehungswissenschaft in Heidelberg, 2000 bis 2013 Professor für Erziehungswissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. 1989 bis 2001 saß er für die Grünen im Frankfurter Stadtparlament. Ab 2013 war er Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin/Brandenburg. 2025 bekam er das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Als Publizist und Gastautor veröffentlichte er zudem Sachbücher, Essays und Artikel zur Geschichte des Judentums und zu zeitgenössischen jüdischen Themen.