Politik Inland

Weniger Menschen kommen in Erstaufnahme an

Nach Verschärfung der Grenzkontrollen registriert die hessische Erstaufnahme weniger Geflüchtete. Die Plätze sind derzeit zu gut der Hälfte belegt.

Von dpa

19.07.2025

In der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen kommen seit Verschärfung der Grenzkontrollen weniger Geflüchtete an. (Symbolbild)Boris Roessler/dpa

In der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen kommen seit Verschärfung der Grenzkontrollen weniger Geflüchtete an. (Symbolbild)Boris Roessler/dpa

© Boris Roessler/dpa

Die Zurückweisung von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen machen sich auch bei der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) in Gießen bemerkbar. Seit der Verschärfung der Grenzkontrollen Anfang Mai ist die Zahl der Zugänge im sogenannten Normalverfahren - also ohne Geflüchtete aus der Ukraine - pro Woche um etwa ein Viertel gegenüber den Vorwochen gesunken, teilte das Regierungspräsidium Gießen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Insgesamt kamen im ersten Halbjahr 7.631 Menschen in der EAEH an, davon 2.260 über das sogenannte Sonderverfahren Ukraine und 5.371 Asylantragsteller über das Normalverfahren. Die Ukrainer stellten damit auch die größte Gruppe der Ankömmlinge dar, aber auch aus Afghanistan, Türkei und Syrien registrierte die Einrichtung zahlreiche Ankömmlinge.

Unterschiedliche Zählweisen

Das Innenministerium hatte kürzlich erst mitgeteilt, dass in Hessen im ersten Halbjahr 4.141 Asylsuchende registriert wurden - 40 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die abweichenden Zahlen im Vergleich zur Erstaufnahmeeinrichtung sind durch unterschiedliche Zählweisen bedingt.

Das Innenministerium berichtete über die Zahlen nach der Erstverteilung der Asylsuchenden des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. „Die Zahl der im gleichen Zeitraum erfolgten Asylantragstellungen kann aufgrund des Ablaufs des deutschen Asylverfahrens hiervon abweichen“, teilte das Ministerium auf Nachfrage mit. Die persönliche Asylantragstellung könne etwas später erfolgen. 

Plätze derzeit gut zur Hälfte belegt

Die Auslastung der Erstaufnahmeeinrichtung lag mit 6.200 Bewohnern zum 18. Juli bei 52 Prozent. Insgesamt hat die hessische Erstaufnahmeeinrichtung inklusive der Notunterkunft in Alsfeld, in der Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht werden, knapp 12.000 Plätze.

Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) hatte erst vor einigen Tagen berichtet, dass die Zahl der Abschiebungen ausreisepflichtiger Migranten aus Hessen im ersten Halbjahr deutlich gestiegen sei. Demnach wurden 1.017 Menschen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in ihre Herkunfts- oder in Drittstaaten abgeschoben - etwa 30 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

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