Politik Inland

„Weihnachtsfrieden“ - Finanzämter zeigen Gnade

Keine Betriebsprüfungen, kein Zwangsgeld: Der „Weihnachtsfrieden“ soll Steuerschuldnern eine Atempause bringen. Warum es trotzdem Ausnahmen gibt - und welche.

Von dpa

20.12.2025

Baden-Württembergs Finanzämter sollen während der Weihnachtsfeiertage auf Maßnahmen wie Vollstreckungen oder die Androhung und Festsetzung von Zwangsgeld verzichten. (Archivbild)picture alliance/dpa

Baden-Württembergs Finanzämter sollen während der Weihnachtsfeiertage auf Maßnahmen wie Vollstreckungen oder die Androhung und Festsetzung von Zwangsgeld verzichten. (Archivbild)picture alliance/dpa

© picture alliance/dpa

Alle Jahre wieder drückt der Fiskus ein Auge zu: Zum Jahresausklang setzen die Finanzämter in Baden-Württemberg wieder den „Weihnachtsfrieden“ um. Zwischen dem 23. Dezember und dem 4. Januar wird es zum Beispiel keine Vollstreckungen oder neue Betriebsprüfungen geben, wie das Finanzministerium mitteilte. 

Die Steuerverwaltung werde auch darauf verzichten, Zwangsgelder anzudrohen oder festzusetzen, Mahnungen zu schicken und Verfahren einzuleiten, bestätigte ein Sprecher. Auch Vorladungen sowie die Bekanntgabe und Einleitung von Bußgeld- beziehungsweise Strafverfahren fallen in dieser Zeit weg. 

„Die Steuerverwaltung wird auch dieses Jahr wieder in der Weihnachtspause auf Vollstreckungsmaßnahmen und Außenprüfungen verzichten“, sagte Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne). „Das ist gute Tradition und trägt dem besonderen Charakter der Weihnachtszeit Rechnung.“ 

Frieden kann gebrochen werden

Der Weihnachtsfrieden hat im Südwesten und anderen Bundesländern seit Jahren Tradition. Aber nicht alle Steuerschuldner können sich über die Weihnachtstage zurücklehnen. Von der Pause unberührt bleiben laut Ministerium Maßnahmen, die aus rechtlichen Gründen zwingend notwendig sind. Wenn ein rasches Eingreifen der Finanzverwaltung unerlässlich sei, etwa um wegen drohender Verjährung Steuerausfälle zu vermeiden, müssten die Ämter handeln, teilte das Ministerium mit.

Steuerbescheide werden übrigens mitunter weiterhin verschickt - damit unter anderem Steuererstattungen zügig ausgezahlt werden können und finanzielle Entlastungen rechtzeitig ankommen.

Karte
Das könnte Sie auch interessieren

Politik Inland

zur Merkliste

Palmer zähmt seine Social-Media-Posts mit KI

Der Tübinger OB hat aus früheren Eskalationen in den sozialen Medien gelernt und lässt ChatGPT inzwischen seine Facebook-Texte entschärfen. Doch es gibt Ausnahmen.

Politik Inland

zur Merkliste

Die Milliarden-Herausforderung der Kommunen im Norden

Sanierungsstau, steigende Kosten und neue Anforderungen: Kommunen im Norden stehen vor Milliarden-Investitionen in Schulen, Rathäuser und weitere öffentliche Gebäude.