Politik Inland

Neue Kampagne für Vielfalt und gegen Alltagsrassismus

Es geht um ein respektvolles Miteinander und Zivilcourage im Alltag. Nicht wegschauen, sondern handeln. Das will eine humorvolle Kampagne erreichen.

Von dpa

23.09.2025

Das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt startet eine Kampagne für Vielfalt und gegen Alltagsrassismus.Jennifer Brückner/dpa

Das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt startet eine Kampagne für Vielfalt und gegen Alltagsrassismus.Jennifer Brückner/dpa

© Jennifer Brückner/dpa

Eine Kiwi und daneben die Worte „Darf ich mal deine Haare anfassen? Die sind so kraus“. Das ist ein Motiv einer neuen Kampagne des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) für Vielfalt und gegen Alltagsrassismus. Mit Obstmotiven und Sprüchen, die Migranten immer wieder hörten, solle auf das Thema aufmerksam gemacht werden, sagte Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad zum Kampagnenstart in Magdeburg. Auf jedem der Plakate, Postkarten und Social-Media-Posts steht der Zusatz: „Bei Obst ok. Nicht bei Menschen“.

Verschiedene Motive gibt es als Poster, Postkarten und für Social Media. Jennifer Brückner/dpa

Verschiedene Motive gibt es als Poster, Postkarten und für Social Media. Jennifer Brückner/dpa

© Jennifer Brückner/dpa

Zu den Motiven gehören auch eine recht braune Banane mit dem Spruch „Na so schwarz bist du ja gar nicht“ sowie eine Orange mit den Worten „Und wo kommst du ursprünglich her?“. Mohamad, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt, sagte, er höre bis heute solche Fragen und Bemerkungen. „Es schmerzt zu erleben, dass die Leute darüber nachdenken, ob Sachsen-Anhalt wirklich ihre Heimat ist.“ Von der Kampagne solle die Botschaft ausgehen, jeder könne etwas tun, nicht schweigen und wegschauen, sondern Haltung zeigen und widersprechen.

Sozial-Staatssekretärin Susi Möbbeck bezeichnete die Kampagne als niederschwellig und humorvoll, dabei gehe es um kein lustiges Thema. Sachsen-Anhalt sei auf Zuwanderung und Vielfalt angewiesen angesichts der demografischen Entwicklung. Nötig sei ein gesellschaftliches Klima, in dem sich die Menschen wohl und gewollt fühlen. Als Mutter eines schwarzen Kindes habe sie alle diese Sprüche der Kampagne schon vielfach gehört.

Der Bund fördert die Initiative, die von zahlreichen Organisationen unterstützt wird.

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