Politik Inland

Linksfraktion schlägt Zweckverband für Kurorte vor

Kurz vor dem Bädertag macht ein Linken-Abgeordneter einen Vorschlag, wie Thüringer Kurorte auf finanziell sicherere Füße gestellt werden könnten. Er nennt auch ein Beispiel.

Von dpa

14.09.2025

Aus Sicht des Linken-Landtagsabgeordneten Sascha Bilay würden Thüringens Kurorte von der Gründung eines Zweckverbands profitieren. (Archivbild)Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Aus Sicht des Linken-Landtagsabgeordneten Sascha Bilay würden Thüringens Kurorte von der Gründung eines Zweckverbands profitieren. (Archivbild)Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

© Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Um Kurorte finanziell zu entlasten, schlägt der kommunalpolitische Sprecher der Linksfraktion, Sascha Bilay, die Gründung eines Zweckverbands vor. Die betroffenen Kommunen, aber auch das Land sollten Mitglieder darin sein, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung der Fraktion. 

„Ähnlich wie in Oberhof würden Land und Kommunen die Kosten für Kureinrichtungen, insbesondere die Thermen, partnerschaftlich tragen. Die kommunalen Belastungen wären dabei nach oben hin gedeckelt, das Risiko für die kommunalen Haushalte begrenzt“, so der Landtagsabgeordnete Bilay.

Das Land wiederum würde mit dem Zweckverband eine Steuerungsmöglichkeit erhalten und könnte im Rahmen der Wirtschaftsförderung stärker Prioritäten setzen, um einen gerechten Ausgleich innerhalb Thüringens herzustellen. „Zudem würden die Aufgaben des Kurwesens vollständig in die öffentliche Hand überführt und der Kapitalverwertungslogik entzogen“, ergänzte Bilay.

Land und Kommunen in Zweckverband für Wintersport

2013 wurde der Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum gegründet. Das Land, der Landkreis Schmalkalden-Meiningen und die Stadt Oberhof arbeiten darin organisatorisch und finanziell zusammen. Der Zweckverband ist Eigentümer und Betreiber der Sport- und Freizeitanlagen in Oberhof.

Kurorte als Tourismusfaktor

Insgesamt gibt es 18 staatlich anerkannte Thüringer Kurorte und Heilbäder. Mit finanzieller Unterstützung des Landes haben diese in den vergangenen Jahren Millionensummen in Thermalbäder, Kurparks oder Gradierwerke investiert. 2024 wurden laut Wirtschaftsministerium mehr als 2,5 Millionen Übernachtungen in den Erholungsorten gezählt - das war etwa ein Viertel aller Übernachtungen in Thüringen. Dennoch waren es etwa 200.000 Übernachtungen weniger als im Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Steigende Kosten für Bäderbetrieb

Zuletzt hatte der Thüringer Heilbäderverband immer wieder auf finanzielle Herausforderungen durch steigende Energie- und Personalkosten verwiesen: Betrieb und Unterhalt von Thermalbädern seien in der Regel nur durch Zuschüsse der Kommunen möglich.

Am Montag sollen Vertreter aus Kurorten Politik, Gesundheitswesen und Tourismus zum 35. Thüringer Bädertag in Heilbad Heiligenstadt im Eichsfeld etwa über Perspektiven im Gesundheitstourismus diskutieren.

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