Politik Inland

Land will Situation pflegender Angehöriger verbessern

Nach Prognosen wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Thüringen von derzeit 180.000 auf 210.000 steigen. Die Mehrzahl von ihnen wird von Angehörigen betreut. Aber wer hilft ihnen?

Von dpa

05.12.2025

Verbesserungen für pflegende Angehörige geplant (Illustration) Daniel Reinhardt/dpa

Verbesserungen für pflegende Angehörige geplant (Illustration) Daniel Reinhardt/dpa

© Daniel Reinhardt/dpa

Thüringen will die Situation von pflegenden Angehörigen verbessern. Die Koalitionsfraktionen CDU, BSW und SPD plädierten im Landtag unter anderem für mehr Pflegestützpunkte sowie mehr Angebote für Kurzeit-, Tages- und Nachtpflege, um Angehörige zu entlasten. Zudem sollte eine Internetplattform mit allen wichtigen Informationen entstehen und mehr Beratungsstellen eingerichtet werden. Von den 180.000 pflegebedürftigen Menschen würden derzeit 140.000 von ihren Angehörigen versorgt, heißt es in dem Antrag.

Nach Angaben der SPD-Abgeordneten Cornelia Urban gibt es bei Pflegestützpunkten Nachholbedarf. Während andere Bundesländer Dutzende hätten, seien es im Freistaat nur vier. Sie erwies auf Prognosen, nach denen die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren auf 210.000 wachsen wird. Das entspreche etwa der Einwohnerzahl der Landeshauptstadt Erfurt. „Wir müssen schnell Entlastung schaffen.“ Zudem gehe es um die finanzielle Absicherung pflegender Angehöriger, die oft ihre Berufstätigkeit einschränken müssen, sagte Urban. 

Der BSW-Abgeordnete Stefan Wogawa unterstützte erste Überlegungen beim Bund für ein Pflegegeld als Lohnersatz oder eine Senkung der Beiträge pflegender Angehöriger zur Pflegeversicherung. 

Ziel der Landesregierung sei, dass Menschen möglichst lange in ihren Wohnungen oder ihrem Haus bleiben könnten, sagte Sozialministerin Katharina Schenk (SPD). Sie kündigte für das kommende Jahr ein Pflegeentwicklungsgesetz der Landesregierung an.

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