Kein Abschluss: Schulabbrecherquote erreicht 6,2 Prozent
Schulzeit vorbei - aber kein Hauptschulabschluss in der Tasche. Dies war im vergangenen Jahr bei 3.700 hessischen Schülerinnen und Schülern der Fall. Wie steht das Land im bundesweiten Vergleich dar?
 
          Die Mehrheit der Schulabgänger ohne Abschluss ist männlich. (Symbolbild)Philipp von Ditfurth/dpa
© Philipp von Ditfurth/dpa
Rund 3.700 hessische Schülerinnen und Schüler haben 2024 die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Dies entspreche einer Quote von 6,2 Prozent, teilte das Kultusministerium in Wiesbaden mit. Im Ländervergleich liege das Land hinter Bayern (6,1 Prozent) auf dem zweiten Platz. Der bundesweite Durchschnitt betrug im vergangenen Jahr 7,9 Prozent, wie das Ministerium ergänzte und sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie der Kultusministerkonferenz berief.
Demnach ist mit 58 Prozent die Mehrheit der Schulabbrecher männlich. Ebenfalls 58 Prozent der insgesamt 3.700 Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss erhielten aufgrund einer Beeinträchtigung ihrer Bildungs-, Entwicklungs- oder Lernmöglichkeiten eine sonderpädagogische Förderung und strebten spezielle Abschlüsse außerhalb des Hauptschulabschlusses an, wie das Ministerium erläuterte.
Ministerium sieht Vorlaufkurse für Deutsch als Erfolgsfaktor
Im Jahr 2023 hatte die Schulabbrecher-Quote in Hessen noch 5,9 betragen. Die Zahl sei jedoch mit dem Wert von 2024 nur bedingt vergleichbar, da sich wegen der Neuauszählung des Zensus die Datengrundlage geändert habe, erläuterte das Ministerium. Die Quote beschreibt den Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung.
„Die niedrige Schulabbrecherquote ist vor allem den umfangreichen Sprachfördermaßnahmen in hessischen Schulen zuzuschreiben“, erklärte das Ministerium und verwies unter anderem auf verpflichtende Vorlaufkurse für Kinder mit Sprachdefiziten in Deutsch.
 
  
   
                   
             
            