Gutachten empfiehlt 24/7-Einsatz für Nord-Hubschrauber
Braucht Sachsen-Anhalt mehr Luftrettung? Experten sehen keinen Bedarf für einen weiteren Hubschrauber, schlagen aber einen neuen Standort im Norden des Landes vor.
Derzeit stehen in Sachsen-Anhalt drei Rettungshubschrauber zur Verfügung, zudem kommen auch Helikopter aus angrenzenden Bundesländern zum Einsatz. (Archivbild)Bodo Schackow/dpa
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Sachsen-Anhalt braucht nach Einschätzung eines Gutachters keinen weiteren Rettungshubschrauber für die Notfallversorgung. Die Experten schlagen jedoch vor, dass der Hubschrauber im Norden des Landes auf einen Betrieb rund um die Uhr (24/7) ausgeweitet und ein neuer Standort geprüft wird. Entsprechende Recherchen der Deutschen Presse-Agentur bestätigten das Innenministerium und die AOK Sachsen-Anhalt auf Anfrage.
Die Eckwerte des Gutachtens der Run Rettungswesen und Notfallmedizin GmbH zur Optimierung der Notarztstandorte unter Einbeziehung der Luftrettung sollen am Nachmittag in Magdeburg vorgestellt werden. In der Vergangenheit war in Sachsen-Anhalt darüber diskutiert worden, ob das Land einen weiteren Hubschrauber benötigt.
Wann ist eine Luftrettung sinnvoll?
Derzeit stehen in Sachsen-Anhalt drei Rettungshubschrauber zur Verfügung, zwei in der Nähe von Halle und einer in Magdeburg. Je ein Hubschrauber in der Landeshauptstadt und Oppin (Saalekreis) sind im Tagesdienst eingesetzt, der Intensivhubschrauber in Oppin steht im 24/7-Betrieb zur Verfügung. Zudem kommen auch Helikopter aus angrenzenden Bundesländern zum Einsatz.
In Bezug auf die Luftrettung empfiehlt das Gutachten, bei Transportstrecken von mehr als 30 Minuten die Luftrettung zu nutzen, da sie für die Patienten einen Zeitvorteil bringt. Der Hubschrauber im Norden des Landes soll demnach auf einen 24/7-Betrieb ausgeweitet werden, damit die Abdeckung auch in der Nacht sichergestellt werden kann. Zudem soll der Standort von Magdeburg nordwestlich in den Bereich Haldensleben (Landkreis Börde) verlegt werden, so die Empfehlung.
Für die Stationierung eines weiteren Hubschraubers im Norden von Sachsen-Anhalt sieht der Gutachter indessen keine Notwendigkeit. Im Süden des Landes besteht für die Luftrettung demnach insgesamt kein Anpassungsbedarf.