Finanzminister verteidigt Auftritt von Lotto-Millionär
Finanzminister Optendrenk betont: Lotto-Millionär Kürsat „Chico“ Yildirim war ohne Honorar Gast bei einer Veranstaltung für Nachwuchskräfte der Finanzverwaltung. Die FDP findet es trotzdem schräg.
Lotto-Millionär Kürsat „Chico“ Yildirim mit Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und der scheidende BVB-Geschäftsführer Watzke -/Land NRW/dpa
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Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) hat die Teilnahme von Lotto-Millionär Kürsat „Chico“ Yildirim bei einer Großveranstaltung des Landes verteidigt: Der Dortmunder habe kein Honorar bekommen, so der Minister in seiner schriftlichen Antwort auf eine Anfrage des FDP-Fraktionsvorsitzenden Ralf Witzel. Der hatte sich daran gestoßen, dass Yildirim nach eigenen Aussagen vorbestraft ist und im Gefängnis war.
Witzel hatte daher unter anderem gefragt: „Welche konkrete konzeptionelle Überlegung hat es für den Ministerpräsidenten und / oder den Finanzminister gegeben, ausgerechnet Chico mit seinem Vorstrafenregister als „Special Guest“ zum Event „Fankurve“ einzuladen und dort die Nähe zu ihm zu suchen?“
Bei der Veranstaltung im Dortmunder BVB-Stadion waren 1.600 Nachwuchskräfte der Finanzverwaltung begrüßt worden, es entstanden auch Fotos von „Chico“ mit Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
„Chico“ sollte neue Zielgruppen erreichen
Wie der Finanzminister schreibt, erfolgte die Einladung an den Lotto-Millionär „aufgrund seiner hohen digitalen Reichweite, seines lokalen Bezugs zu Dortmund und seiner Bekanntheit in Zielgruppen, die über klassische Kommunikationswege nur eingeschränkt erreicht werden.“
Yildirim habe - wie andere Influencer auch - „eigenständig und ohne inhaltliche Vorgaben“ in den Sozialen Medien über das Event berichtet: „Für ihre Teilnahme wurden keine Honorare gezahlt.“ Es habe auch keine vertragliche Bindung oder Werbepartnerschaft gegeben.
FDP-Politiker Witzel wollte auch wissen, was die Großveranstaltung im Stadion gekostet hat. Antwort: Rund 177.000 Euro brutto. „Diese umfassen die Gesamtkosten für Veranstaltungsort, technische Ausstattung, Sicherheit, Programmteile, Logistik und eine grundlegende Versorgung der rund 6.000 anwesenden Personen“, so der Finanzminister.
„Die Regierung sollte sich andere Botschafter für ihre Nachwuchswerbung ohne Vorstrafenregister suchen“, kritisierte Witzel: „Wie wäre es zum Beispiel mit jungen Leistungssportlern, die in Dortmund für die Olympischen Spiele an Rhein und Ruhr trainieren?“