Politik Inland

Chancen für junge Menschen hängen vom Wohnort ab

Je nach Region, in der Kinder und Jugendliche in Hessen aufwachsen, können sie ihr Leben gut oder weniger gut gestalten, zeigt eine Untersuchung. Wie die Verteilung der Möglichkeiten aussieht.

Von dpa

12.11.2025

Forschende haben sich angeschaut: Wie gleichberechtigt und selbstbestimmt nehmen junge Menschen in Hessen am Leben teil? (Symbolbild) Sebastian Gollnow/dpa

Forschende haben sich angeschaut: Wie gleichberechtigt und selbstbestimmt nehmen junge Menschen in Hessen am Leben teil? (Symbolbild) Sebastian Gollnow/dpa

© Sebastian Gollnow/dpa

Wenn es um die Chancen junger Menschen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geht, gibt es in Hessen einer Studie zufolge deutliche regionale Unterschiede. Der „Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche“ untersuchte für das Bundesland die Themen Schulbildung, Freizeitangebote, Gesundheitsversorgung und den Zustand der Infrastruktur.

Teilhabemöglichkeiten junger Menschen hingen in Hessen stark vom Wohnort ab, heißt es in der Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Wüstenrot Stiftung. Das war auch schon ein Ergebnis der deutschlandweiten Studie, die im Mai vorgestellt worden war.

Zugang zu Bildung und Angebote für die Freizeit

Teilhabe ist das Recht und die Möglichkeit, gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen: Gibt es beispielsweise Zugang zu guter Bildung, vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und attraktiven Übergangsmöglichkeiten von der Schule in den Beruf? Können Kinder und Jugendliche ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten und bei Entscheidungen mitsprechen und mitbestimmen?

Gute Chancen stellte die Untersuchung im Landkreis Offenbach fest. Gleiches gilt für die Umlandkreise von Wiesbaden und Frankfurt sowie Fulda. Die Städte Offenbach und Kassel dagegen sind nach der Untersuchung Regionen mit teils hohen Teilhabe-Hürden.

Betrachtet wurden regionale statistische Daten zur Kinderarmut, zur Zahl der jungen Menschen, die ohne Abschluss die Schulen verlassen, zur Jugendarbeitslosigkeit und zur Betreuungsquote kleiner Kinder. Auch die altersmäßige Zusammensetzung der Bevölkerung und die Versorgung mit schnellem Internet spielten eine Rolle ebenso wie die Frage, wie weit Kinder und Jugendliche unterwegs sein müssen, um Schulen, Haltestellen sowie Ärzte und Ärztinnen zu erreichen.

Treffpunkt für Jugendliche fehlt

Es wurden auch Kinder und Jugendliche befragt, in Hessen fand dies im Wetteraukreis statt. Sie kritisierten dabei beispielsweise, dass ein Treffpunkt für Jugendliche fehle, es wenig Mitbestimmung in der Schule gebe und Menschen, die nicht perfekt Deutsch sprechen, schlecht behandelt würden. 

Die Untersuchungsergebnisse werden heute (14.00 Uhr) in Frankfurt bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Sie sollen anschließend mit Expertinnen und Experten diskutiert werden.

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