Politik Inland

Brandenburgs Linke-Co-Chef Walter tritt zurück

Vor drei Jahren wurde er Landesvorsitzender der Linken in Brandenburg. Auch nach dem verpassten Wiedereinzug in den Landtag blieb er das Gesicht der Landespartei. Nun zieht er sich zurück.

Von dpa

10.12.2025

Der Brandenburger Linke-Landesvorsitzende Sebastian Walter ist zurückgetreten. (Archivbild)Carsten Koall/dpa

Der Brandenburger Linke-Landesvorsitzende Sebastian Walter ist zurückgetreten. (Archivbild)Carsten Koall/dpa

© Carsten Koall/dpa

Der Co-Landesvorsitzende der Brandenburger Linken, Sebastian Walter, ist zurückgetreten. „Ich möchte euch heute mitteilen, dass ich mein Amt als Landesvorsitzender endgültig niederlege“, erklärte Walter in einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Zuvor berichtete der „Tagesspiegel“ darüber und schrieb von Vorwürfen gegen den Ex-Landeschef aus Eberswalde. „Die Behauptungen sind unwahr“, sagte Walter der dpa. Er kündigte an, sich anwaltliche Begleitung zu holen. Mitte Oktober hatte Walter nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen sein Amt ruhen lassen.

„Ich habe mein Amt bereits ruhen lassen, weil ich gemerkt habe, dass ich den Anforderungen der letzten Monate nicht mehr gerecht werden konnte“, schrieb Walter in der Rücktrittserklärung. „Gerade weil ich Verantwortung übernehmen möchte, ist für mich klar geworden, dass es jetzt der richtige Moment ist, das Amt abzugeben. Ich brauche Zeit für meine Familie, für mich und unsere Partei braucht Klarheit.“

Landesspitze berät über Walter

Die Rücktrittserklärung ging am Mittwoch bei der Brandenburger Linken ein, wie Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg sagte. Weitere Details nannte er nicht. Am Donnerstag will der Landesvorstand über den Umgang mit Walter beraten. Beim Landesparteitag Ende November war Walter nicht dabei.

Seine Politikkarriere begann Walter als 14-Jähriger in der Linksjugend. Ursprünglich wollte er Lehrer werden - dann wurde er Gewerkschaftssekretär. Von 2012 bis 2016 war er stellvertretender Landesvorsitzender der Brandenburger Linken. Von 2019 bis 2024 führte er die Landtagsfraktion, zunächst gemeinsam mit Kathrin Dannenberg.

Seit 2022 war er gemeinsam mit Katharina Slanina an der Spitze der Landespartei. Die Linke verpasste im vergangenen Jahr nach der Landtagswahl mit knapp drei Prozent der Zweitstimmen den Wiedereinzug ins Parlament. Walter wollte die Partei nach dem Debakel wieder aufbauen.

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