Bischof: Asylrecht ist ein heiliges Recht
Zum jährlichen Elisabethempfang mit Politikern warnt Bischof Neymeyr deutlich vor Vereinfachungen beim Thema Migration.
Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr betonte in seiner Ansprache zum traditionellen Elisabethempfang die Bedeutung von Hoffnung in den aktuellen Krisenzeiten. (Archivbild)Martin Schutt/dpa
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Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr hat die Bedeutung von Asyl betont. „Für mich ist darüber hinaus wichtig, dass das Asylrecht ein heiliges Recht ist, dessen Anwendung sorgfältig geprüft werden muss, auch wenn wir Deutsche aus der Geschichte die besondere Verpflichtung haben, Menschen aufzunehmen, die in ihrem Land an Leib und Leben bedroht werden“, hob Neymeyr in seiner Ansprache zum Elisabethempfang hervor.
Migration nicht für alles verantwortlich machen
Migration brauche einen ordnenden Rahmen und die Integration sei eine komplexe Aufgabe. „Aber wir sollten uns davor hüten, die Migration für alles verantwortlich zu machen, was in unserem Land „schiefläuft““, so der Bischof weiter. Zum traditionellen Empfang in Erfurt waren unter anderem Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) und Landtagspräsident Thadäus König geladen.
Neymeyr wurde 2014 Leiter des Bistums Erfurt. Das Bistum Erfurt richtet den Elisabethempfang seit 1992 als Begegnungsabend von Kirche und Politik aus. Aber auch Vertreter aus der Justiz, von Hochschulen, des Militärs und gesellschaftlicher Organisationen stehen auf der Gästeliste. Der Empfang wird jährlich in zeitlicher Nähe zum Gedenktag der Erfurter Bistumspatronin (19. November), der heiligen Elisabeth von Thüringen, veranstaltet. Im vergangenen Jahr lebten etwa 130.800 Katholiken im Bistum Erfurt.