Wo in Bayern am meisten Treibhausgase ausgestoßen werden
Der Freistaat hat klare Ziele, was die klimaschädlichen Gase anbelangt. Welche Bereiche wie viel zum Ausstoß beitragen, wo am meisten reduziert wurde und wo noch Potenzial ist.
Bayern will den Ausstoß von Treibhausgasen weiter verringern. (Symbolbild)Armin Weigel/dpa
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Die Treibhausgasemissionen in Bayern sind im vergangenen Jahr um weitere 2,5 Prozent zurückgegangen. „Damit setzt sichder kontinuierliche Abwärtstrend seit 2020 fort“, teilte das Statistische Landesamt in Fürth mit. Doch um das vom Freistaat selbst gesetzte Ziel zu erreichen, die klimaschädlichen Emissionen bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, ist es noch ein ordentliches Stück.
Denn dafür ist eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf 3,5 Tonnen CO2-Äquivalente je Einwohner notwendig. Im Jahr 2024 lag dieser Wert nach Schätzungen der Behörde aber noch bei 6,1 Tonnen - was einer Abnahme von 38,9 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 entspricht. Weitere 2,6 Tonnen je Einwohner müssten also noch folgen.
Sektoren mit unterschiedlichem Erfolg bei der Reduzierung
Mit Abstand größter Verursacher von Treibhausgasen bleibt in Bayern der Verkehrssektor. Mit Ausnahme des Jahres 1995 blasen Autos, Laster & Co. seit 1990 die meisten klimaschädlichen Abgase heraus. Der Anteil des Sektors stieg 2024 wegen des unterdurchschnittlichen Rückgangs um 1,8 Prozent sogar leicht um 0,5 Punkte auf 30,0 Prozent an.
In der Rangliste folgt der Gebäudesektor mit einem Anteil von rund 21 Prozent und einer Reduktion von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Landwirtschaft trägt gut 17 Prozent zu den Gesamtemissionen bei und erreichte 2024 ein Minus von 1,6 Prozent. Den stärksten Rückgang der Treibhausgase im Vergleich zum Vorjahr gab es erneut in der Industrie: Bei einem Anteil von knapp 17 Prozent verzeichnet sie ein Minus von 4,3 Prozent.
Die Energiewirtschaft verursacht nach Angaben des Landesamtes rund 14 Prozent der Treibhausgasemissionen. Dort gab es laut Landesamt ein Minus von 2,6 Prozent binnen Jahresfrist. Die größte Reduzierung seit 1990 schaffte die Abfall- und Abwasserwirtschaft mit einem Minus von mehr als 81 Prozent. Nach einem Rückgang um 3,4 Prozent im Jahr 2024 ist sie allerdings aktuell nur noch für weniger als ein Prozent der Emissionen verantwortlich.
Kompensation mit regionalen Klimaschutzprojekten
Insgesamt wurden 2024 nach Schätzungen des Landesamtes in Bayern 81,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgasen ausgestoßen. Nicht vermeidbare Kohlendioxid-Emissionen wird der Freistaat künftig verstärkt mit regionalen Klimaschutzprojekten ausgleichen, die sowohl den Klimaschutz als auch den Erhalt der Biodiversität fördern, wie Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) erläuterte. „Dabei nehmen wir vor allem die Wälder und Moore in den Blick. Insbesondere der Moorschutz ist unsere Ausgleichsmaßnahme Nummer 1.“ Das Ziel sei ein klimaneutrales Bayern.