Panorama

Tod durch Tattoo? Urteil möglich

Hygienemängel, abgelaufene Farbe: Nach einer Tätowierung in einem provisorischen Studio stirbt ein junger Mann. Im Prozess gegen den Tätowierer könnte das Amtsgericht Korbach jetzt ein Urteil fällen.

Von dpa

10.11.2025

Nach einer Tätowierung in einem provisorischen Studio stirbt ein 22-Jähriger. Jetzt könnte das Gericht ein Urteil gegen den angeklagten Tätowierer fällen. (Symbolbild)Peter Steffen/dpa

Nach einer Tätowierung in einem provisorischen Studio stirbt ein 22-Jähriger. Jetzt könnte das Gericht ein Urteil gegen den angeklagten Tätowierer fällen. (Symbolbild)Peter Steffen/dpa

© Peter Steffen/dpa

Wenige Tage nachdem sich ein 22 Jahre alter Mann in einem nicht angemeldeten und provisorischen Tattoostudio tätowieren lässt, stirbt er. Die Verhandlung gegen den Tätowierer, der wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Korbach steht, wird am Montag (10. November) um 12.30 Uhr fortgesetzt – möglich ist laut Gericht auch ein Urteil am selben Tag. 

Die Staatsanwaltschaft Kassel wirft dem 40-Jährigen vor, im März 2022 in seiner Wohnung im Landkreis Waldeck-Frankenberg den Unterarm des Gestorbenen tätowiert zu haben. Dabei sollen gravierende Hygienemängel geherrscht haben. So soll der Angeklagte teilweise abgelaufene Farbe verwendet und während des Tätowierens gegessen haben. 

Staatsanwaltschaft: Desolate hygienische Verhältnisse

Der tätowierte Mann soll nur wenige Tage später eine Bakterieninfektion entwickelt haben. Die Folge: ein septisches Multiorganversagen, das zum Tod des 22-Jährigen führte. Laut Anklage waren dafür die desolaten hygienischen Verhältnisse während des Tätowierens verantwortlich.

Der Prozess gegen den Angeklagten war im ersten Anlauf im Oktober vergangenen Jahres geplatzt. Ein im Ausland lebender Zeuge hatte nicht in absehbarer Zeit befragt werden können. Seit Ende September muss sich der Beschuldigte erneut der Anklage stellen.

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