Panorama

Thüringen droht 2030 Einwohnerzahl unter zwei Millionen

Eine neue Prognose des Statistischen Bundesamtes zeigt: Die Bevölkerung in Thüringen könnte bis 2070 um ein Drittel schrumpfen.

Von dpa

12.12.2025

In Ostdeutschland steigt der Anteil der Über-67-Jährigen bis 2038 weiter an. (Archivbild)Jan Woitas/dpa

In Ostdeutschland steigt der Anteil der Über-67-Jährigen bis 2038 weiter an. (Archivbild)Jan Woitas/dpa

© Jan Woitas/dpa

In Thüringen sinkt die Einwohnerzahl voraussichtlich Anfang des kommenden Jahrzehnts unter zwei Millionen. Das geht aus der neuen Vorausberechnung zur Entwicklung der Bevölkerung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Laut mehrerer Berechnungsvarianten hat der Freistaat Ende 2030 demnach nur noch 1,99 Millionen Einwohner, bei anderen Varianten wird die Zahl 2031 erreicht. Ende 2024 waren es 2,1 Millionen.

Langfristiger Rückgang

Langfristig sagen die Statistiker einen Rückgang um bis zu ein Drittel voraus. Bis 2070, dem letzten Jahr der Prognose, sinkt die Einwohnerzahl in Thüringen auf 1,34 bis 1,66 Millionen. 

Von der Entwicklung sind alle ostdeutschen Flächenländer betroffen. Die Bevölkerungszahlen gehen dort in allen Varianten zurück – bis 2070 um 14 bis 30 Prozent. In den westdeutschen Flächenländern soll die Bevölkerungszahl bei hoher Zuwanderung stabil bleiben, die Stadtstaaten können bei hoher oder mittlerer Zuwanderung weiter wachsen.

Bevölkerung wird älter

Hintergrund ist die alternde Bevölkerung. Bereits heute sind die Menschen im Osten deutlich älter. Bereits 2024 lag dort der Anteil der über-67-Jährigen bei 24 Prozent. Die Zahl soll bis 2038 ihren Höhepunkt erreichen und danach wieder sinken, teilten die Experten mit. Im Westen waren es im vergangenen Jahr 20 Prozent, in den Stadtstaaten 17 Prozent. Dort soll der Anteil weiter steigen.

Auch insgesamt soll Deutschland bis 2070 eher schrumpfen. Unter moderaten Annahmen werde die Bevölkerung dann bei 74,7 Millionen liegen, so Destatis. Nur 2 der 27 Berechnungsvarianten führen zu einem leichten Wachstum. Gegenüber früheren Vorausberechnungen wirken sich vor allem gesunkene Geburtenraten und niedrigere Nettozuwanderung dämpfend aus.

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