Nutria-Jagdgebiet in Hamburg ausgeweitet - Prämie verdoppelt
Elbe, Alster und zahlreiche andere Gewässer - Hamburg bietet Nutrias viel Lebensraum. Weil die Nager große Schäden anrichten, bläst die Umweltbehörde zur Jagd auf die Sumpfratten.
Die Hamburger Umweltbehörde weitet die Jagdgebiete für Nutrias aus. (Archivbild)Patrick Pleul/dpa/Archivbild
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Angesichts der Schäden durch Nutrias weitet die Hamburger Umweltbehörde die Jagdgebiete aus und verdoppelt die Fangprämie von 7 auf 14 Euro pro Tier. Das Vorkommen der Nager beschränke sich nicht mehr auf die wasser- und flächenreichen Bezirke Bergedorf und Harburg. Nutrias seien inzwischen auch an der Wandse und der Kollau sowie an den Fleeten, dem Alsterlauf und der Alster selbst aktiv.
Die Biberratten können Schäden an Uferbefestigungen und Grünanlagen verursachen sowie die heimische Pflanzen- und Tierwelt beeinträchtigen. Betroffen seien Parks, Friedhöfe, Regenrückhaltebecken und Uferböschungen. Erlaubt ist die Jagd jetzt auch in den Bezirken Altona und Eimsbüttel sowie Hamburg-Nord und Wandsbek. Bislang konnten die Nager nur in Bergedorf, Mitte, Harburg zur Strecke gebracht werden.
Schießerlaubnis gebührenfrei
Das Fallenprogramm wird den Angaben zufolge ausgeweitet, die Fallen werden von der Umweltbehörde gestellt. Die Stadtjäger brauchen für eine Schießerlaubnis auf Nutrias keine Gebühr mehr bei der Waffenbehörde zu bezahlen. In den bisherigen Jagdgebieten in Bergedorf und Harburg seien bereits 50 Lebendfallen mit elektronischen Fallenmeldern aufgestellt worden. Die Behörde bittet darum, Sichtungen und Schäden durch Nutrias mitzuteilen.
Gründe für die Zunahme der Sumpfratten sind nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes unerlaubtes Füttern, günstige klimatische Bedingungen und jagdliche Einschränkungen. Besonders in Städten seien Nutrias mittlerweile häufig anzutreffen, oft sogar tagaktiv und mit hohem Vermehrungspotenzial. Die Art steht auf der Liste der gebietsfremden invasiven Arten Europas.