Junggesellenabschied im Allgäu endet im Bergwacht-Einsatz
Bei Oberstdorf gerät ein Junggesellenabschied aus den Fugen. Die Folge: Ein Notarzt, zwei Bergwachtler und zwei Polizisten schlagen sich die Nacht um die Ohren.

Die Bergwacht rückte im Allgäu aus, weil bei einem Junggesellenabschied zu viel Alkohol floss. (Symbolbild)Sven Hoppe/dpa
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Ein enthemmter Junggesellenabschied auf einer Berghütte bei Oberstdorf im Allgäu hat zu einem aufwendigen Einsatz der Bergwacht geführt. Die Retter wurden nach eigenen Angaben kurz vor Mitternacht zur Versorgung einer stark alkoholisierten Person mit einer Kopfplatzwunde gerufen, zudem war demnach ein zweiter Partygast ebenfalls stark betrunken und unkooperativ. Weil ein Heli-Flug nicht möglich war, begann ein sechsstündiger Einsatz, an dem drei Bergwachtler - darunter ein Notarzt - und zwei Polizisten beteiligt waren. Über den Einsatz hatten mehrere Medien berichtet.
Zwar können die Oberstdorfer Bergretter grundsätzlich auf einen nachtflugtauglichen Hubschrauber zurückgreifen, doch der konnte bei dem Einsatz am vergangenen Samstag wegen Nebels nicht starten. Deshalb griffen die Einsatzkräfte auf eine Materialseilbahn zurück. An der auf 1.804 Metern liegenden Hütte angekommen, stellte sich laut Bergwacht heraus: „Junggesellenabschied, nahezu alle Gäste stark alkoholisiert, aggressive Person bereits bewusstlos“.
Der Bewusstlose wurde versorgt und per Bahn abtransportiert. Dabei erbrach sich der Betrunkene stark, was eine aufwendige Reinigung von Bahn und Bergesack notwendig machte. „In der Klinik gegen 04.00 Uhr wurde immer noch ein beeindruckend hoher Promillewert gemessen“, schilderte die Bergwacht. Der zweite betroffene Mensch wollte demnach weiterfeiern, wurde aber überzeugt, mit ins Tal zu fahren.