ICE-Unfall in Stuttgart – Ermittlungen zur Ursache laufen
Nach dem ICE-Unfall am Stuttgarter Hauptbahnhof mit einem Prellbock ermittelt die Bundespolizei. Vier Menschen wurden verletzt. Die wichtigste Frage ist noch offen.

Aus bislang ungeklärter Ursache kam der Zug nicht rechtzeitig zum Stehen und prallte gegen den Prellbock. (Symbolbild) Marijan Murat/dpa
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Nach dem Auffahrunfall eines ICE auf einen Prellbock im Stuttgarter Hauptbahnhof ermittelt die Bundespolizei wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahnverkehrs. Erkenntnisse zur Unfallursache gebe es noch nicht, sagte ein Sprecher der Behörde. Durch den Aufprall des aus München kommenden ICE 596 waren am vergangenen Samstag vier Menschen leicht verletzt worden - darunter auch der Zugführer.
Gegen ihn würden sich die Ermittlungen zunächst richten, sagte der Sprecher der Bundespolizei. Das sei das Standardvorgehen in einem solchen Fall. „Das bedeutet nicht, dass man ihm etwas unterstellt.“ Die Ursache werde noch ermittelt.
Züge bremsen nicht automatisch
Laut der Bundespolizei war der Zug nicht rechtzeitig zum Stehen gekommen und gegen den Bock gefahren. Eigentlich sollte der ICE von Stuttgart nach Berlin fahren. Doch durch die Beschädigungen trat er die Fahrt nicht an.
Ein Bahnsprecher erklärte auf Anfrage, dass die Züge nicht automatisch bremsten bei der Einfahrt in den Bahnhof. Der Zugführer bremse manuell. Eine Art Notbremsung für Kopfbahnhöfe gebe es nicht.
Die meisten Bahnhöfe seien Durchfahrtbahnhöfe. In Baden-Württemberg gebe es neben Stuttgart lediglich einen weiteren Kopfbahnhof und der sei in Friedrichshafen am Bodensee.
Wie es zu dem Unfall gekommen sei, untersuche auch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), so der Bahnsprecher weiter. Unfälle mit Prellböcken seien selten.