Panorama

Tote und Verletzte bei Schnee und Eis auf Bayerns Straßen

Bei gefrierendem Regen und Schneeglätte gibt es bayernweit unzählige Unfälle. Mindestens drei Menschen sterben. Auch an den Flughäfen hat das Wetter Auswirkungen. Und die Gefahr ist nicht vorbei.

Von dpa

24.11.2025

Auf der Autobahn 93 starben mindestens drei Menschen.Jason Tschepljakow/dpa

Auf der Autobahn 93 starben mindestens drei Menschen.Jason Tschepljakow/dpa

© Jason Tschepljakow/dpa

Bei Schnee und Eis auf Bayerns Straßen sind in den Nacht- und Morgenstunden dutzende Autofahrer verunglückt. Es gab mindestens drei Tote, zwei lebensgefährlich Verletzte und zahlreiche Leichtverletzte. Teils wurden Straßen über Stunden gesperrt, auch auf den Flughäfen hinterließ das Winterwetter seine Spuren. Im Bahnverkehr hatte das Wetter nach Auskunft einer Sprecherin keine größeren Auswirkungen.

Den schwersten Unfall gab es auf der Autobahn 93 bei Maxhütte-Haidhof (Landkreis Schwandorf). Zwei Männer im Alter von 36 Jahren und ein dritter im Alter von 51 Jahren starben. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei geriet ein Sattelschlepper ins Schleudern und fuhr in die Mittelleitplanke. In der Folge prallten ein Kleintransporter und weitere Fahrzeuge in die Unglücksstelle. Die Unfallursache war zunächst unklar, laut Polizei war es auf der Autobahn wetterbedingt glatt. Die Autobahn nördlich von Regensburg war stundenlang Richtung Süden gesperrt. 

Nahezu ganz Bayern betroffen

Bayernweit hatten die Einsatzkräfte in den Morgenstunden allerhand zu tun. Es gab Dutzende wetterbedingte Unfälle, wie die Polizeipräsidien meldeten, Tendenz steigend. 

Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord erlitten mindestens acht Menschen bei Unfällen leichte bis mittelschwere Verletzungen. In Mittelfranken berichtete die Polizei von zunächst rund 30 Unfällen auf glatter Fahrbahn, teils mit Verletzten. Auf der Autobahn 9 bei Simmelsdorf (Landkreis Nürnberger Land) in Richtung München verunglückte ein Lastwagen. 

Vielerorts war es am Morgen glatt.Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Vielerorts war es am Morgen glatt.Karl-Josef Hildenbrand/dpa

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Auch in anderen Landesteilen kam es zu gefährlichen Situationen. Ein Lastwagen krachte in Heroldsbach (Landkreis Forchheim) in eine Garage. Angaben der Polizei zufolge war das Fahrzeug auf glatter Straße gerutscht. Der Schaden betrug insgesamt rund 300.000 Euro.

Vielerorts gab es wegen Schneefalls und Glätte Verkehrsbehinderungen. Im Landkreis Bayreuth blieben auf der A9 bei Sophienberg/Trockau mehrere Lastwagen und Autos mitten auf der Fahrbahn stehen, wie die Polizei mitteilte. Da es weiter stark schneite und der Verkehr nicht nachließ, wurden Kräfte des Technischen Hilfswerks angefordert. Ebenfalls blieben drei Autos, die lediglich mit Sommerreifen ausgestattet waren, stehen. 

Busverkehr in Würzburg eingestellt 

Wegen erheblicher Straßenglätte setzte die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) in der Nacht zum Montag ihren gesamten Busverkehr im Stadtgebiet vorübergehend aus. Wie die WVV mitteilte, fuhren die Linienbusse und auch die Nachtbusse bis zum Betriebsende nicht mehr. Bei Ochsenfurt kam ein Taxifahrer von der Fahrbahn ab. Sein Wagen kippte eine Böschung hinab und landete auf dem Dach. Der 44-Jährige konnte sich selbst aus dem Auto befreien und wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Probleme bereitete das Wetter auch denjenigen, die bereits in der Nacht arbeiten mussten. Ein Zeitungsausträger verletzte sich in Kempten, als er über glatte Gehwege schlitterte. Er kam in ein Krankenhaus.

Flugzeuge müssen enteist werden

Am Flughafen München startete der Flugverkehr am Morgen weitgehend ohne wetterbedingte Probleme. Zwar gebe es leichte Verspätungen, weil Flugzeuge enteist werden müssten, sagte ein Sprecher. Die Rollwege und Start- sowie Landebahnen seien aber noch in der Nacht mit einer speziellen Flüssigkeit behandelt worden, um einen gefahrlosen Flugverkehr zu ermöglichen. Von 5.00 Uhr an dürften in München Flugzeuge landen, von 6.00 Uhr an starten, sagte der Sprecher. Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens.

Am Flughafen München mussten Flugzeuge enteist werden.Jason Tschepljakow/dpa

Am Flughafen München mussten Flugzeuge enteist werden.Jason Tschepljakow/dpa

© Jason Tschepljakow/dpa

Der Flughafen Nürnberg meldete auf seiner Webseite mindestens neun verspätete Abflüge seit Mitternacht, vor allem bedingt durch die Enteisung der Flieger. Ein Sprecher sagte am Morgen zudem: „Es wird durchgängig geräumt.“ Zudem würden Flugzeuge vor dem Start weiter enteist.

Von Schnee bis Regen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiter vor glatten Straßen in Teilen Bayerns. In der Nacht zum Dienstag könnte sich in Niederbayern und dem östlichen Oberbayern beim Übergang von Regen in Schnee erneut Glatteis bilden. Auch in Franken sei dies bei leichtem Nieselregen möglich. In den Alpen und im Bayerischen Wald werden bis Dienstag bis zu 20 Zentimeter Neuschnee erwartet. Die Temperaturen dürften laut DWD sowohl in der Nacht als auch am Dienstag bei knapp unter 0 Grad liegen.

Der Winterdienst rückte bayernweit aus.Armin Weigel/dpa

Der Winterdienst rückte bayernweit aus.Armin Weigel/dpa

© Armin Weigel/dpa

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