Cyberangriff auf Airports – Frankfurt nicht betroffen
Eine Firma für Check-in und Boarding an Flughäfen ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. FRA ist nicht betroffen. Anders Berlin, wo zeitweise mit Papierlisten gearbeitet wird.

Deutschlands größtes Drehkreuz, der Frankfurter Flughafen, war nicht von dem Cyberangriff betroffen. (Archivbild)Arne Dedert/dpa
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Ein Cyberangriff auf einen Dienstleister für Systeme zur Passagierabfertigung ist ohne direkte Folgen für den Frankfurter Flughafen geblieben. Frankfurt sei nicht betroffen, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport. Bis zum Nachmittag habe es keine nennenswerten Auswirkungen gegeben. Es habe einige wenige Annullierungen gegeben, die jedoch nicht auf das Ereignis zurückzuführen seien, so die Sprecherin.
An anderen europäischen Airports, darunter am Berliner Flughafen BER kam es dagegen zu Verspätungen. Der Dienstleister war nach Angaben des BER am Freitagabend angegriffen worden. Daraufhin habe der Flughafen die Verbindungen zu den Systemen gekappt. Passagiere mussten seit dem Samstagmorgen mit längeren Wartezeiten beim Check-in und Boarding und mit Verspätungen rechnen.
Angriff auf US-Unternehmen
Laut den Flughäfen BER und London Heathrow ist die Firma Collins Aerospace betroffen, das Unternehmen bestätigte der Deutschen Presse-Agentur „eine cyberbedingte Störung“ an einigen Flughäfen. „Wir arbeiten aktiv daran, das Problem zu beheben und die volle Funktionalität für unsere Kunden schnellstmöglich wiederherzustellen. Die Auswirkungen beschränken sich auf den elektronischen Check-in und die Gepäckabgabe und können durch manuelle Check-in-Vorgänge abgemildert werden“, schrieb Collins Aerospace.
Das US-Unternehmen ist in verschiedenen Bereichen der Luft- und Raumfahrttechnologie tätig. Neben der Herstellung von Komponenten für die Luftfahrindustrie entwickelt Collins Aerospace eigenen Angaben auf der Homepage zufolge unter anderem Systeme für militärische Anwendungen und ist in der Raumfahrttechnologie tätig.
Auch Brüssel und London-Heathrow betroffen
Auf der Internetseite des Flughafens BER war am Morgen zu sehen, dass viele Flüge ohne Verspätung starten konnten, bei manchen kam es aber zu kurzen und zum Teil auch längeren Verspätungen. Einem Sprecher zufolge wurde versucht, mit Papierlisten zu arbeiten. Ein Krisenstab sei eingerichtet worden. Der Online-Check-in funktioniere aber.
Zugleich wurde mitgeteilt: „Der Flughafen selbst ist nicht Ziel des Cyber-Angriffs gewesen und davon nur indirekt betroffen.“ Der Systemanbieter wird europaweit an Flughäfen eingesetzt. Neben Berlin sind noch andere europäische Flughäfen betroffen, eine Bestätigung dafür gab es vom Flughafen Brüssel in Belgien und Heathrow in Großbritannien.