Behindertenbeiräte sollten auch in Borken an Entscheidungen partizipieren
Leserbrief zum BZ-Bericht „So trägt eine Ampel zur Inklusion bei“ vom 11. Juli.

© Werschkull
Ableism (engl.) oder Ableismus erleben behinderte Menschen überall. Es ist die Diskriminierung im Alltäglichen. Viele behinderte Menschen haben sich daran gewöhnt. Das ist aber nicht richtig. Denn es entwertet und grenzt aus, zumindest aber ist Ableism schnell erkennbar. Was viel mehr in das Leben der Betroffenen einwirkt, ist der politische Ableism. Er wird besser versteckt und geht im Tagesstress unter. Die Betroffenen schütteln sich und versuchen, dem Tag etwas Nettes abzuringen. Erschreckend zeigt sich politischer Ableism im Artikel der Ampelquerung. Man freut sich mit einem Betroffenen, weil er sicherer über eine Straße gelangt. Die eigene Reaktion ist zunächst erfreulich. Seit der Behindertenrechtskonvention aus 2006 hat sich hierzulande offensichtlich nicht viel geändert. Sonst wäre es die Letzte, der unbequemen Ampelanlagen. Auch wenn sich in anderen Städten und Gemeinden längst gewählte und unabhängige Behinderten- und Seniorenbeiräte als wertvolle Partizipation erwiesen haben, hofft man hier, Gegenläufiges zu erreichen. Am 26. März veröffentlichte die Bundesregierung, „dass Menschen mit Behinderungen Trägerinnen und Träger von Menschenrechten sind und der Staat verpflichtet ist, diese zu achten, zu gewährleisten und zu schützen.“ Und in Borken muss man sich über eine Ampelanlage freuen.
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