Sportler wollen Olympia in München - Hoeneß gegen „Nörgler“
München will die Olympischen Sommerspiele haben. Aktuelle und ehemalige Sportler werben zunächst um ein Ja der Bevölkerung beim Bürgerentscheid im Oktober. FC-Bayern-Patron Hoeneß wird dabei deutlich.

Sportler und Politiker machen sich für eine Olympia-Bewerbung Münchens stark.Manuel Schwarz/dpa
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Mit einer Olympia-Bewerbung soll München nach dem Willen aktueller und früherer Topsportler ein Zeichen setzen für mehr Optimismus und Vertrauen in die Zukunft. „Wir brauchen Aufbruch in diesem Land. Wir brauchen eine Perspektive“, sagte der langjährige Bayern-Patron Uli Hoeneß, 1972 in München selbst Olympiateilnehmer in der deutschen Fußball-Auswahl. „Ewig dieses Nörgeln...“, kritisierte Hoeneß. Er hofft auf eine erfolgreiche Bewerbung, „dass es bei uns wieder aufwärts geht“.
München kämpft gegen Hamburg, Berlin und die Region Rhein-Ruhr darum, vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ins Rennen um die Spiele 2036, 2040 oder 2044 geschickt zu werden. Zunächst muss am 26. Oktober aber ein Bürgerentscheid Aufschluss geben, ob die Münchnerinnen und Münchner das größte Sportfest der Welt überhaupt haben wollen.
Sportler sagen: „OlympJa“ statt „NÖlympia“
„Die Olympischen und Paralympischen Spiele sind eine Riesenchance, vor allem auch für die nächsten Generationen“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). „Ich denke, wir könnten mit Olympischen Spielen das ganze Land auf die Beine bringen.“
Neben den Befürwortern machen auch Gegner bereits seit Wochen mobil - sie fordern unter anderem, dass öffentliche Gelder anders eingesetzt werden als für so ein Mega-Event und fürchten um weiter steigende Mieten und Kosten.
Als Gegeninitiative zur Kampagne „NÖlympia“ zogen Hoeneß, Herrmann und etliche Sportler ein T-Shirt mit der Aufschrift „München OlympiJA“ an. Der ehemalige Weltklasse-Skirennfahrer Felix Neureuther unterstrich die Chancen von Spielen in Deutschland. „Olympische Spiele sind eine enorme Motivation. Das macht was mit der Gesellschaft, das macht was mit den Kindern.“ Er ist überzeugt, dass viel mehr Kinder zum Sport finden und dabei dann besser betreut werden, wenn sie Aussicht auf Olympia im eigenen Land haben.
Neureuther: Zeigen, dass wir es besser können
„Natürlich ist in der Vergangenheit nicht alles richtig gelaufen“, sagte Neureuther. Vor allem die Winterspiele 2014 in Sotschi und 2022 in Peking, aber auch die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro standen heftig in der Kritik, etwa wegen ausufernder Kosten oder fehlender Nachhaltigkeit bei Sportstätten. „Aber dann müssen wir verdammt noch mal zeigen, dass wir es besser können. Und wir können es besser, wir haben es in der Vergangenheit schon gezeigt. Wir müssen mal wieder mutig sein“, forderte Neureuther.