Nach Vorwürfen gegen Trainer: Verband fordert Konsequenzen
In Medienberichten werden schwere Vorwürfe gegen einen ehemaligen Leichtathletik-Trainer erhoben. Dieser weist alles zurück. Sein früherer Landesverband will mehr Kontrolle.

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Nach Vorwürfen gegen einen ehemaligen Landestrainer macht sich der Niedersächsische Leichtathletik-Verband bei der Bundesregierung für die Einführung einer Trainer-Datenbank stark. Dies berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“.
NLV-Präsident Uwe Schünemann hat sich demnach mit einem Schreiben an Sport-Staatsministerin Christiane Schenderlein (CDU) gewandt. Darin wirbt er nach Informationen des Blattes für die Einführung einer Safe-Sport-Datei. In dieser sollen „dienstrechtliche Verfehlungen bei Grenzüberschreitungen, Verstößen gegen den Ethik-Code des Deutschen Olympischen Sportbundes und Mobbing gespeichert werden“.
Nach Ansicht von Schünemann sei dies nötig, weil bisher nur ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten im Führungszeugnis von Trainern vermerkt werde. Alle sonstigen Verfehlungen dürfen aus Datenschutzgründen nicht an andere oder zukünftige Vereine weitergegeben werden. Dies könne nach Ansicht von Schünemann zu Fehleinschätzungen führen.
Trainer-Anwältin weist Vorwürfe zurück
Der NLV hatte unlängst Strafanzeige gegen den Mann gestellt. Hintergrund sind Recherchen des Magazins „ZDF Frontal“ und der Zeitung „Die Welt“. Die Anwältin des Trainers hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen. Es handele sich dabei um „haltlose und unbewiesene Unterstellungen“.
Nach eigenen Angaben hatte der Landesverband das Beschäftigungsverhältnis mit dem Trainer bereits vor Jahren beendet, ohne seinerzeit Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten zu haben.