Land fördert Digitalcoaches für Thüringer Einzelhandel
Zwei Digitalcoaches beraten Thüringer Einzelhändler künftig umfassend bei Online-Strategien – inklusive KI-Einsatz im Laden. Das Land stellt dafür fast 300.000 Euro bereit.
Thüringen finanziert zwei Digitalcouchs für maßgeschneiderte Online-Auftritte von Thüringer Händlern. (Symbolbild)Sina Schuldt/dpa
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Das Land gibt weiter Geld, um Thüringer Händler bei ihrem Online-Auftritt zu unterstützen. Nach einer erfolgreichen Pilotphase übergab Wirtschaftsstaatssekretär Mario Suckert jetzt einen Förderbescheid in Höhe von 295.800 Euro an eine Tochter des Handelsverbandes Thüringen. Mit der Summe werden zunächst bis Ende 2028 zwei Digitalcoaches finanziert, teilte das Wirtschaftsministerium mit.
Sie sollen den Thüringer Einzelhandel von der Bedarfsanalyse über die Konzepterstellung bis zur Umsetzung einer Online-Strategie bei allen digitalen Schritten beraten und begleiten. Zur Finanzierung des Vorhabens stelle die Tochtergesellschaft des Handelsverbandes selbst weitere 44.200 Euro zur Verfügung.
Digitalhilfe als neuer Wettbewerbsfaktor
Zumindest als zweites Standbein neben dem stationären Geschäft sei ein digitaler Auftritt heute unabdingbar, um im Wettbewerb bestehen zu können, erklärte Suckert. Zwar sei ein Teil der Handelsbetriebe im Freistaat digital schon gut aufgestellt. Gerade kleinere Unternehmen hätten aber oftmals noch keine passende Digitalisierungsstrategie gefunden und benötigten deshalb Unterstützung auf ihrem Weg zu einem funktionierenden digitalen Geschäftsmodell.
Bereits seit dem vergangenen Jahr stand den Angaben zufolge ein Digitalcoach den Händlern im Freistaat zur Seite. Sichtbarkeit, Reichweite und Verkaufszahlen hätten in den bearbeiteten Fällen deutlich gesteigert werden können, hieß es. Die Online-Auffindbarkeit über Google, Social Media und verschiedene Webseiten habe sich deutlich verbessert. Das Land habe das Projekt 2024 und 2025 mit 112.500 Euro gefördert.
KI-Tools auch im Laden
In die Beratung sollen künftig den Angaben zufolge auch neue Themen einbezogen werden. So werde sich einer der beiden Coaches im kommenden Jahr zum KI-Trainer weiterqualifizieren. Er stehe dann spätestens ab 2027 bereit, um die Betriebe beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht nur im Online-Handel zu unterstützen, sondern auch direkt für das Ladengeschäft - etwa durch digitale interaktive Verkaufsassistenten.