Politik Inland

Schenk: Land prüft Förderung von Hausarztsitzen

In einigen Thüringer Regionen ist es für die Menschen schwer, einen Hausarzt zu finden. Wie die Versorgung verbessert werden kann, war ein Thema beim Thüringer Hausärztetag.

Von dpa

06.12.2025

Laut Gesundheitsministerin Katharina Schenk sind in Thüringen derzeit mehr als 100 Hausarztsitze unbesetzt. (Archivbild)Jan Woitas/dpa

Laut Gesundheitsministerin Katharina Schenk sind in Thüringen derzeit mehr als 100 Hausarztsitze unbesetzt. (Archivbild)Jan Woitas/dpa

© Jan Woitas/dpa

Unbesetzte Hausarztstellen werden angesichts der alternden Bevölkerung in Thüringen zunehmend zum Problem. Derzeit gebe es mehr als 100 offene hausärztliche Sitze in Thüringen, sagte Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) nach Ministeriumsangaben beim Thüringer Hausärztetag in Erfurt. Es bestehe die Gefahr steigender Belastungen des medizinischen Personals sowie eingeschränkter Versorgungskapazitäten. Die Landesregierung würde zunehmend Unterstützungsbitten von Bürgerinnen und Bürgern zur Hausarztversorgung erhalten, so die Ministerin. 

Zur Gewinnung neuer Hausärztinnen und Hausärzte biete die Kassenärztliche Vereinigung unter andrem ein Thüringen-Stipendium, die Einrichtung von 
Stiftungspraxen sowie Anreize für ein längeres Verbleiben von Ärzten im Beruf an. 

Fast 1.300 Patienten pro Hausarzt

Das Land unterstütze mit seinen Fördermöglichkeiten die Niederlassung von Hausärzten vor allem in ländlichen Regionen. Eine Erhöhung der Fördersummen sowie der Abbau bürokratischer Hürden würden derzeit in der Landesregierung beraten. Eine Richtlinie werde überarbeitet. Zudem unterstützte das Land Telemedizinprojekte.

Nach Daten des Statistischen Bundesamtes versorgte ein Hausarzt in Thüringen im vergangenen Jahr im Schnitt 1.296 Menschen, bundesweit lag der Wert bei 1.264 Patienten pro Hausarzt. Thüringen rangierte bei der Erhebung mit Zahlen aus dem Jahr 2024 im Mittelfeld der Bundesländer. 31,5 Prozent der Thüringer Hausärzte gehörten der Generation 60 plus an - im Bundesdurchschnitt waren es sogar 40 Prozent.

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