Politik Inland

Regierungsfraktionen wollen E-Sport in NRW stärken

E-Sport boomt – doch wie profitieren Vereine und junge Talente in NRW? CDU und Grüne sehen Chancen und Baustellen für die Landesregierung.

Von dpa

18.09.2025

E-Sport findet immer mehr Anhänger. Der Landtag stimmt darüber ab, wie diese Entwicklung in Nordrhein-Westfalen unterstützt werden kann. (Symbolbild)Henning Kaiser/dpa

E-Sport findet immer mehr Anhänger. Der Landtag stimmt darüber ab, wie diese Entwicklung in Nordrhein-Westfalen unterstützt werden kann. (Symbolbild)Henning Kaiser/dpa

© Henning Kaiser/dpa

Die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen wollen die Entwicklung des sogenannten E-Sports in Nordrhein-Westfalen unterstützen. In einem Antrag an den Landtag sprechen sie sich für einen entsprechenden Auftrag an die Landesregierung aus. Die Vorlage steht an diesem Freitag im Plenum zur Abstimmung.

Unter E-Sport wird die wettbewerbsorientierte Beschäftigung mit Sport-Videospielen verstanden, bei der die Teilnehmer unter festgelegten Regeln gegeneinander antreten. „Diese Wettkämpfe können sowohl online als auch in physischen Arenen stattfinden“, erläutern die Regierungsfraktionen in ihrem Antrag. Wie klassische Sportarten erfordere auch E-Sport nicht nur technische Fähigkeiten, sondern ebenso psychische Stärke, Disziplin und Ausdauer.

Forschung belegt Nutzen

Sportwissenschaftliche Studien belegen demnach positive Auswirkungen des E-Sports. Eine Untersuchung der Deutschen Sporthochschule Köln von 2018 zeige, dass E-Sport nicht nur die Reaktionsfähigkeit und Hand-Auge-Koordination der Spieler fördere, sondern auch kognitive Fähigkeiten wie Konzentration, Problemlösungsstrategien und das schnelle Verarbeiten von Informationen. 

Auf der Ebene des Amateur- und Breitensports wachse die Zahl der Vereine mit E-Sport-Abteilungen stetig. Diese Entwicklung biete neue Chancen für die Integration von E-Sport in den traditionellen Sportbereich, argumentieren CDU und Grüne. „Sportvereine haben die Möglichkeit, ihre Vereinsstrukturen zu modernisieren und eine jüngere Zielgruppe anzusprechen.“ 

Noch viel Regelungsbedarf 

Der Landessportbund und der Landesverband für E-Sport hätten bereits sinnvolle Empfehlungen für einen gesundheitsbewussten E-Sport entwickelt, heißt es in dem Papier. Es bestehe aber weiterhin Handlungsbedarf bei der rechtlichen Einordnung und Förderung von E-Sport sowie in den Bereichen Prävention, Medienkompetenz und Geschlechtergerechtigkeit.

Die Landesregierung solle die offenen Fragen in Zusammenarbeit mit dem Bund, Kommunen und Fachverbänden angehen. Dazu zähle etwa, welche Vereinsaktivitäten im E-Sport als gemeinnützig anerkannt werden könnten und welche Präventions- und Beratungsangebote bei riskantem und exzessivem Spielverhalten im digitalen Bereich infrage kämen.

Karte
Das könnte Sie auch interessieren

Politik Inland

zur Merkliste

147 Fragen: CDU fordert Aufklärung im Fall Friedland

Am Tag der Beisetzung der 16-jährigen Liana fordert die CDU neue Antworten von Niedersachsens Landesregierung. Viele kreisen um die Frage, warum der Tatverdächtige nicht abgeschoben wurde.

Politik Inland

zur Merkliste

Urteil: Sieben Jahre Haft für IS-Terroristen

Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat zwei Syrer als IS-Terroristen zu Haftstrafen verurteilt. Vom Vorwurf, Gräueltaten begangen zu haben, wurden beide aber freigesprochen.

Politik Inland

zur Merkliste

Hering: OB-Kandidaten-Überprüfung schützt Demokratie

Landtagspräsident Hering äußert sich vor der OB-Wahl in Ludwigshafen zum Ausschluss des AfD-Kandidaten Paul. Dabei kann sich der Jurist auf eine Einschätzung des wissenschaftlichen Dienstes stützen.