Prozess gegen mutmaßliche Linksextremisten verzögert sich
Sie sollen mehrere Menschen angegriffen und verletzt haben. Anfang November sollte ein Verfahren gegen Linksextremisten aus dem Umfeld von Lina E. starten. Nun gibt es einen neuen Termin.

Der Prozess gegen Johann G. und mutmaßliche Komplizen verzögert sich. (Symbolbild)Robert Michael/dpa
© Robert Michael/dpa
Der für Anfang November angesetzte Prozess gegen mehrere Linksextremisten vor dem Oberlandesgericht Dresden verzögert sich. Das Verfahren gegen Johann G. und weitere Angeklagte starte nicht am 4. November, sondern zwei Wochen später am 18. November, teilte das Gericht mit und machte dienstliche Gründe geltend.
Der Vorsitzende Richter habe den Vorsitz im 4. Strafsenat erst am 13. Oktober übernommen und benötige mehr Zeit, um sich in das umfangreiche Verfahren einzuarbeiten, hieß es. Für das Verfahren sind rund 70 Verhandlungstage vorgesehen.
Die Bundesanwaltschaft wirft den Beschuldigten aus dem Umfeld von Lina E. Mitgliedschaft oder Unterstützung einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung vor. In dem Prozess geht es auch um versuchten Mord.
Neben mehreren Angriffen in Thüringen und Sachsen sollen Johann G. und ein weiterer Angeklagter im Februar 2023 in Budapest mit Komplizen Menschen angegriffen haben, die aus Sicht der mutmaßlichen Täter dem rechten Spektrum zuzuordnen waren. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Mutmaßlicher Anführer vergangenes Jahr im Zug festgenommen
Beamte des Landeskriminalamts Sachsen hatten den damals 31-jährigen Johann G. im November 2024 in einem Regionalzug nahe Weimar festgenommen. Der Mann soll nach Angaben der Bundesanwaltschaft innerhalb der Vereinigung zusammen mit Lina E. „eine herausgehobene Stellung“ eingenommen haben.
Lina E. sitzt bereits eine Haftstrafe ab. Das OLG Dresden hatte sie unter anderem wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen.