Politik Inland

Mamdani und Trump überraschen mit Einigkeit im Oval Office

Sie hatten sich gegenseitig beschimpft, doch bei ihrem Treffen bekunden New Yorks künftiger Bürgermeister Mamdani und Präsident Trump ihren Respekt - und scherzen über alte Beleidigungen.

Von dpa

21.11.2025

Ein Handschlag zwischen politischen Gegnern: Mamdani und Trump verstanden sich vor laufenden Kameras erstaunlich gut. Evan Vucci/AP/dpa

Ein Handschlag zwischen politischen Gegnern: Mamdani und Trump verstanden sich vor laufenden Kameras erstaunlich gut. Evan Vucci/AP/dpa

© Evan Vucci/AP/dpa

Es war eine erstaunlich versöhnliche Zusammenkunft: Nach seinem ersten Treffen mit dem künftigen Bürgermeister von New York, Zohran Mamdani, im Weißen Haus zeigte sich Präsident Donald Trump regelrecht begeistert. 

„Wir hatten gerade ein großartiges Treffen, ein wirklich gutes, sehr produktives Treffen“, sagte Trump. „Und ich möchte dem Bürgermeister gratulieren. Er hat wirklich einen unglaublichen Wahlkampf gegen viele kluge Leute geführt, angefangen bei den Vorwahlen, gegen einige sehr starke, sehr kluge Leute, und er hat sie geschlagen“, lobte der Präsident.

Trump nickt zustimmend

Mamdani - der mit gefalteten Händen neben dem sitzenden Präsidenten im Oval Office stand - erklärte, es sei bei dem Gespräch hinter verschlossenen Türen insbesondere um die finanziellen Belastungen im New Yorker Alltag gegangen. „Wir leben in der reichsten Stadt der Geschichte, und trotzdem kann sich jeder Fünfte nicht einmal eine Bahnfahrkarte für 2,90 Dollar leisten“, sagte Mamdani. 

Trump nickte wiederholt zustimmend, als Mamdani sprach. Zuvor hatte er den linken Demokraten mehrfach als „Kommunisten“ bezeichnet und damit gedroht, Bundesmittel für die Stadt New York einzubehalten, in der er 1946 selbst geboren wurde.

Witzeln über Beschimpfungen

Auch Mamdani hatte den US-Präsidenten im Wahlkampf und am Abend seines Wahlsieges hart angegangen. Für den Präsidenten schien das nun jedoch keine Rolle mehr zu spielen. Er sei schon weitaus Schlimmeres genannt worden als ein Despot, witzelte der Republikaner auf Nachfrage. „Vielleicht ändert er ja seine Meinung, wenn wir zusammengearbeitet haben.“ 

Mamdani antwortete, man habe die jeweiligen Positionen einander „sehr klar dargelegt“. Er schätze an Trump, dass es bei dem Treffen nicht um die „zahlreichen Meinungsverschiedenheiten“ gegangen sei, sondern um das „gemeinsame Ziel, den New Yorkern zu dienen“. „Ich habe das Gespräch sehr geschätzt“, sagte Mamdani.

Als der designierte Bürgermeister gefragt wurde, ob er Trump denn als Faschisten bezeichnen würde, setzte er zu einer Erklärung an. Trump fiel ihm aber ins Wort und sagte, während er Mamdani den Arm tätschelte: „Das ist schon in Ordnung. Du kannst einfach ja sagen. Das ist einfacher, als es zu erklären.“

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