Landeszentrum soll Kinderschutz stärken
Eine „Kultur des Hinschauens“ will das Sozialministerium in Sachsen-Anhalt schaffen. Das neue Zentrum soll dabei die Fäden in der Hand halten.
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der gemeldeten Kindeswohlgefährdungen in Sachsen-Anhalt an. (Symbolbild)Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
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Mit einem landesweiten Zentrum will das Sozialministerium in Sachsen-Anhalt den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt und Vernachlässigung stärken. Es wird Fachkräfte in Kinderschutzfragen sensibilisieren und beraten, wie das Sozialministerium mitteilte. Ziel ist demnach, einheitliche Qualitätsstandards sicherzustellen und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kooperationspartnern zu unterstützen.
Mehr Kindeswohlgefährdungen gemeldet
In Sachsen-Anhalt waren den Jugendämtern zuletzt mehr Kindeswohlgefährdungen gemeldet worden. Im vergangenen Jahr waren es 6.460 Fälle – 299 mehr als 2023. In 998 Fällen handelte es sich um eine akute Kindeswohlgefährdung.
Dem soll das neue Zentrum entgegenwirken, etwa mit Informationen zu Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, den Kinder- und Jugendfeuerwehren, den Sportbereich sowie Trägern von Freizeitangeboten. Gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll das Bewusstsein für den Kinderschutz in der Gesellschaft insgesamt stärken.
Förderung steht bis 2029
„Gemeinsam wollen wir eine Kultur des Hinschauens schaffen, damit Risiken für Kindeswohlgefährdungen früher erkannt und verhindert werden können“, sagte Staatssekretärin Susi Möbbeck (SPD) laut Mitteilung. Sie übergab einen Zuwendungsbescheid über 114.700 Euro für das laufende Jahr an den Jugendhilfeträger Start gGmbH. Vorgesehen ist eine Förderung bis 2029.