Land rechnet mit steigender Zahl von Pensionären
Die FDP-Landtagsfraktion warnt vor steigenden Pensionslasten und kritisiert: „Die Landesregierung verbeamtet weiter, als gäbe es kein Morgen.“ Was sagen die Prognosen?
Die Zahl der pensionierten Landesbeamten wird 2026 voraussichtlich auf rund 87.900 Männer und Frauen steigen. (Symbolbild)Arne Dedert/dpa
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Die Zahl pensionierter Landesbeamten wird in den kommenden Jahren in Hessen weiter steigen, jedoch verlangsamt sich der Aufwuchs. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums in Wiesbaden auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Marion Schardt-Sauer hervor. Demnach wird die Zahl der Versorgungsempfänger 2026 im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um rund 800 Personen auf dann 87.900 Männer und Frauen steigen. „In den Folgejahren dürfte sich der weitere Aufwuchs zunehmend verlangsamen, sodass sich die Zahl der Versorgungsempfänger stabilisiert“, heißt es.
Neue Stellen etwa für Polizei und Schuldienst
Die Zahl der aktiv im Dienst stehenden Landesbeamten stieg seit 2019 von rund 91.000 auf rund 98.400 Menschen Ende 2024, wie aus den Angaben hervorgeht. „Die Hessische Landesregierung hat in den vergangenen Jahren insbesondere neue Stellen für die Schulen, die Polizei, die Justiz und die Finanzverwaltung geschaffen, um den in diesen Bereichen bestehenden Herausforderungen zu begegnen“, erläuterte das Ministerium.
Um die wachsenden finanziellen Pensionslasten zu stemmen, hat das Land bereits im Jahr 1999 mit dem schrittweisen Aufbau eines Kapitalstocks begonnen. Auf diesem sogenannten Alterssparbuch liegen mittlerweile rund sechs Milliarden Euro. Hessen will 2026 erstmals Erträge nutzen: 180 Millionen Euro sollen vom Alterssparbuch in den Landeshaushalt fließen. Das sorgt für Kritik.
FDP kritisiert Verbeamtungen „als gäbe es kein Morgen“
„Das Vorgehen der schwarz-roten Landesregierung ist verantwortungslos: Sie verbeamtet weiter, als gäbe es kein Morgen – und plündert derweil das Alterssparbuch, obwohl die Versorgungsausgaben rasant steigen“, kritisierte die FDP-Haushaltsexpertin Schardt-Sauer. Eine Reform sei nicht in Sicht. Die FDP-Fraktion fordere eine Obergrenze für Stellenaufwuchs im Landesdienst sowie einen transparenten Pensionsbericht.