Politik Inland

Bätzing: Kirche will sich auch künftig einmischen

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiß um das Misstrauen in Institutionen – und ist auf der Suche nach Partnern. In gesellschaftliche Debatten sollen Katholiken sich weiter einbringen.

Von dpa

10.11.2025

Bischof Bätzing macht sich Sorgen über die Vertrauenskrise in der Gesellschaft. (Archivbild)Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Bischof Bätzing macht sich Sorgen über die Vertrauenskrise in der Gesellschaft. (Archivbild)Karl-Josef Hildenbrand/dpa

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

In Zeiten von Gereiztheit, Unzufriedenheit und Vertrauensverlust will die Katholische Kirche neue Bündnisse schmieden und sich weiter auch politisch einbringen. Die Kirche sei „nicht das einzige Instrument zum Aufbau des Reiches Gottes“, sondern es sei in der Welt viel mehr guter Geist vorhanden als man wahrnehme, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, in Berlin.

Man werde „Ausschau halten nach möglichen Kooperationspartnerschaften mit Menschen guten Willens“, fügte Bätzing hinzu. „Nicht auf die Unglückspropheten und Angstmacher richtet sich unser Blick, sondern auf Kooperationen der Hoffnungsvollen, mit denen wir gemeinsam für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung eintreten wollen.“

Bätzing äußerte sich bei einem Jahresempfang der Bischofskonferenz, zu dem auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner gekommen waren. Klöckner hatte Mitte April eine Debatte über die politische Rolle der Kirche eröffnet. Sie sagte, die Kirche riskiere, beliebig zu werden, wenn sie ständig zu tagesaktuellen Themen Stellungnahmen abgebe und nicht mehr die grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod im Blick habe. 

Bätzing betonte jedoch, in grundlegenden Debatten und den sich daraus ergebenden Gesetzesinitiativen werde man auch heute mit Stimmen aus der Kirche rechnen müssen – „nicht, weil wir besondere Freude daran hätten, als ‚Störenfriede‘ aufzutreten, sondern weil uns durch das Evangelium aufgetragen ist, für Frieden und Verständigung zu streiten und dabei möglichst viele Menschen einzubeziehen, gerade auch diejenigen, die nicht für sich sprechen können oder am Rande stehen.“

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