Wer hat die Ausgabe von „Mein Kampf“ gestohlen?
War es ein politisches Motiv oder eine Mutprobe von Jugendlichen? Der Museumsleiter appelliert an die Täter.
Die Polizei hat noch keine konkreten Hinweise auf die Täter und das Motiv. (Symbolbild)Boris Roessler/dpa
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Die Polizei sucht weiter nach dem oder den Tätern, die einen Band des Buches „Mein Kampf“ von Adolf Hitler aus dem Museum der Stadt Alzey gestohlen haben. Es gebe auch noch keine Hinweise auf das Motiv der Tat, sagte ein Sprecher der Kriminalinspektion Worms.
Zum Zeitpunkt des Diebstahls hatte sich das Buch in einer Schubladenvitrine in der Abteilung „NS-Zeit“ befunden. Es war Bestandteil einer Dauerausstellung zum Thema Volks- und Landeskunde.
Museumsleiter appelliert an Diebe
Gestohlen worden sei der zweite Band einer zweibändigen Ausgabe, sagte Museumsleiter Tim Kerig. Ein politischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden. Sollte es sich aber bei dem Diebstahl um eine Art Mutprobe von Jugendlichen gehandelt haben, könne der Band auch anonym zurückgegeben werden, sagte der Museumsleiter der Deutschen Presse-Agentur.
Der Vorfall war am Mittwoch angezeigt worden. Da es aber keine dauerhafte Überwachung gegeben habe, lasse sich der Zeitraum des Diebstahls zwischen Montag und Mittwoch festmachen, berichtete die Polizei.
„Mein Kampf“ ist eine Propagandaschrift, die als eines der zentralen Werke des Nationalsozialismus gilt. In zwei Bänden ist darin unter anderem ein Teil von Hitlers Autobiografie sowie seine Weltanschauung dargelegt. Die beiden Bände erschienen 1925 und 1926.