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Totes Baby in Waschmaschine - Mutter redet vor Gericht

Ein kaum vorstellbarer Fall vor Gericht: Eine 35-Jährige soll ihr Neugeborenes heimlich in die Waschmaschine gelegt haben. Als ihr Partner das Gerät einschaltet, stirbt das Kind. Die Frau redet nun.

Von dpa

16.09.2025

Die Mutter sagte aus, sie habe aus Angst und Schock so gehandelt. Tatjana Bojic/dpa

Die Mutter sagte aus, sie habe aus Angst und Schock so gehandelt. Tatjana Bojic/dpa

© Tatjana Bojic/dpa

Zum Auftakt des Totschlagsprozesses gegen eine 35-Jährige, die ihr neugeborenes Baby in die Waschmaschine gelegt haben soll, hat sich die Angeklagte geäußert. Sie habe aus Angst und Schock so gehandelt, sagte die Frau im Landgericht Hechingen. Sie habe starke Bauchkrämpfe gehabt. Dann sei Blut, dann sei das Kind gekommen. Es habe sich nicht bewegt. Den Puls des Babys habe sie nicht gefühlt. „Ich wusste nicht, dass ich schwanger bin“, sagte die Angeklagte.

Doch nach Auffassung der Staatsanwaltschaft soll die gelernte Altenpflegerin ihre Schwangerschaft verheimlicht haben. Das Baby hat sie demnach in den Abendstunden am 29. März unbemerkt im Badezimmer einer mit ihrem Lebensgefährten bewohnten Wohnung in Albstadt im Zollernalbkreis geboren. Die Frau soll dann ihr Neugeborenes zusammen mit verschmutzten Kleidungsstücken in die Waschmaschine gelegt und die Trommel geschlossen haben.

Die Frau wurde laut Anklage noch am selben Abend wegen starker Blutungen in eine Klinik gebracht. Derweil stellte ihr Lebensgefährte die Waschmaschine an. Er hatte demnach keine Kenntnis davon, dass sich das Neugeborene darin befand. 

Richter: „Das passt alles nicht zusammen“

Durch den Waschvorgang erlitt das Baby ein schweres Schädeltrauma. Nach dem Ergebnis der Obduktion starb es an den Folgen eines ausgedehnten Gehirnödems, wobei auch ein Sauerstoffmangel in der Trommel seinen Tod mitverursacht haben könnte. 

Die 35-Jährige hielt es laut Staatsanwaltschaft an jenem Abend zumindest für möglich und nahm billigend in Kauf, dass ihr Lebensgefährte die Waschmaschine anstellen würde, ohne das Neugeborene zu entdecken.

Der Richter sagte zur Angeklagten: „Das alles passt nicht zusammen. Ihr Kind hatte nicht viel Gelegenheit gehabt, maßgebliche Spuren in dieser Welt zu hinterlassen.“

In dem Prozess sind noch drei Verhandlungstermine bis zum 6. Oktober anberaumt.

Eine Mutter steht wegen Totschlags an ihrem Baby vor Gericht. (Archivfoto). Tom Weller/dpa

Eine Mutter steht wegen Totschlags an ihrem Baby vor Gericht. (Archivfoto). Tom Weller/dpa

© Tom Weller/dpa

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