Panorama

Kriminalität bei Designerdrogen explodiert

Straftaten im Zusammenhang mit Designerdrogen, die ständig neu entwickelt werden, sind in NRW rasant in die Höhe geschnellt. Sie werden auch Neue psychoaktive Stoffe (NPS) genannt.

Von dpa

24.11.2025

950 verschiedene Designerdrogen hat die Europäische Drogenagentur registriert. (Archivbild)Christoph Schmidt/dpa

950 verschiedene Designerdrogen hat die Europäische Drogenagentur registriert. (Archivbild)Christoph Schmidt/dpa

© Christoph Schmidt/dpa

Designerdrogen haben sich in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen rasant zu einem Kriminalitätsproblem entwickelt. Waren im Jahr 2017 nur 29 Straftaten im Zusammenhang mit diesen Drogen registriert worden, schoss ihre Zahl im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von 1.136 Straftaten. 

Damit hat sich die Zahl der Straftaten fast vervierzigfacht, die im Zusammenhang mit Drogen stehen, die auch „Neue psychoaktive Stoffe“ oder „Legal Highs“ genannt werden. Das hat die Landesregierung auf eine Anfrage von zwei SPD-Abgeordneten mitgeteilt. 

Neue psychoaktive Stoffe (NPS) sind meist synthetische Drogen. Die Europäische Drogenagentur hat bis Ende 2023 mehr als 950 dieser Stoffe registriert. Drogenhersteller entwickeln ständig neue, leicht abgewandelte Substanzen, um die gesetzlichen Straf-Vorschriften zu umgehen, weil es längere Zeit dauert, bis diese Stoffe in den Katalog der verbotenen Betäubungsmittel aufgenommen werden. 

Zunahmen auch bei LSD und Kokain

Stark zugenommen haben auch die Straftaten im Zusammenhang mit LSD. Sie verdreifachten sich im Vergleichszeitraum (2017-2024) von 121 auf 368 Fälle. 

Straftaten im Zusammenhang mit Kokain, einschließlich Crack, das auf Kokain basiert, nahmen deutlich zu. Die Statistiker stellten eine Beinahe-Verdopplung von 3.504 Fällen im Jahr 2017 auf 6.433 Fälle im vergangenen Jahr fest. 

Straftaten mit Bezug zu Methamphetamin, wozu Crystal Meth zählt, stiegen von 688 auf 823 an. Im Vergleich dazu waren Straftaten mit Amphetamin, wozu Ecstasy zählt, im selben Zeitraum rückläufig. 

SPD fordert Strategie 

Rodion Bakum, drogenpolitischer Experte der SPD-Landtagsfraktion, kritisierte, dass es keine differenzierte Erfassung von Fentanyl und anderen hochgefährlichen synthetischen Opioiden gebe. Damit fehlten ausgerechnet zu den gefährlichsten Substanzen belastbare Daten. 

„NRW darf nicht dieselben Fehler machen wie nordamerikanische Städte, die eine Fentanyl-Epidemie zu spät erkannt haben“, so Bakum. Er erwarte von der Landesregierung eine klare Strategie, um diese Gefahr abzuwenden.

Einen rasanten Anstieg der Straftaten gibt es bei Designerdrogen. (Archivbild)picture alliance / dpa

Einen rasanten Anstieg der Straftaten gibt es bei Designerdrogen. (Archivbild)picture alliance / dpa

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