Panorama

Grippe-Impfquoten in Thüringen weiter gesunken

In den Arztpraxen laufen die Grippeschutzimpfungen für die bevorstehende Herbst-/Wintersaison an. Führt die vergangene schwere Infektionswelle dazu, dass sich mehr Menschen spritzen lassen?

Von dpa

02.10.2025

Thüringen hat 2024/25 die stärkste Grippewelle der vergangenen Jahre erlebt. (Symbolfoto)Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Thüringen hat 2024/25 die stärkste Grippewelle der vergangenen Jahre erlebt. (Symbolfoto)Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

© Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung ist in Thüringen weiter gesunken, zugleich hat das Land in der Saison 2024/25 eine so heftige Grippewelle erlebt wie seit vielen Jahren nicht. Niedergelassene Ärzte verabreichten im vergangenen Jahr rund 361.000 Impfungen, wie die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen auf Anfrage mitteilte. 2023 hatten sich noch 394.000 Kassenpatienten immunisieren lassen, 2022 waren es 423.000 gewesen. In diesen Tagen nun laufen in den Arztpraxen die Schutzimpfungen für die bevorstehende Grippesaison an.

Die Erfahrungen der Vorsaison dürften sich nach Einschätzung des Thüringer Apothekerverbandes auf die Nachfrage nach Grippeimpfstoff in diesem Jahr auswirken. „Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr mehr bestellt wurde“, sagte der Verbandsvorsitzende Stefan Fink auf Anfrage. Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums wurden in der vergangenen Saison offiziell 18.648 Grippefälle und 73 Tote gemeldet, wobei 68 Gestorbene älter als 60 Jahre waren. 

Zwei Impfstoffe für Menschen ab 60 verfügbar 

Die Versorgung der Arztpraxen sei sichergestellt, derzeit deute nichts auf Lieferengpässe hin, so Fink. Neben den Arztpraxen als klassischen Anlaufstellen sei die Schutzimpfung auch in einzelnen Thüringer Apotheken möglich. Für Ältere ab 60 Jahren stünden zwei Impfstoffe zur Verfügung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Schutzimpfung besonders dieser Altersgruppe, Pflegeheimbewohnern, chronisch Kranken, aber auch Schwangeren und medizinischem Personal. Bei älteren Menschen kann eine Grippe schwerer verlaufen und zu Komplikationen wie Lungenentzündung führen. 

Auch geringere Quoten bei Älteren

Allerdings beobachten Krankenkassen kontinuierlich fallende Impfquoten auch bei Älteren. So sank etwa bei der AOK Plus der Anteil der gegen Grippe Geimpften über 60-Jährigen im vergangenen Jahr auf unter 40 Prozent. Nur noch 36 Prozent der Versicherten dieser Generation waren immunisiert. 2022 waren es noch 44 Prozent gewesen, ein Jahr später 40 Prozent. 

Auch die Ersatzkassen, zu denen unter anderem Barmer, DAK und Techniker Krankenkasse gehören, verzeichnen einen stetigen Rückgang bei der Grippeimpfquote in der Generation Ü60: von mehr als 46 Prozent im Jahr 2022 auf knapp 42 Prozent im vergangenen Jahr. Altersübergreifend lag die Grippeimpfquote bei der AOK Plus 2024 bei 16 Prozent und bei den Ersatzkassen bei rund 22 Prozent.

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