Panorama

Freihafenelbbrücke nach Schiffsunfall weiter gesperrt

Ein Binnenschiff rammt mit seiner Ladung die Hamburger Freihafenelbbrücke. Seitdem ist die Elbquerung gesperrt. Wie es weitergeht, ist noch unklar.

Von dpa

30.10.2025

Das Ausmaß der Schäden an der Brücke wird noch untersucht.Daniel Bockwoldt/dpa

Das Ausmaß der Schäden an der Brücke wird noch untersucht.Daniel Bockwoldt/dpa

© Daniel Bockwoldt/dpa

Zwei Tage nach der Kollision eines Containerschiffes mit der Hamburger Freihafenelbbrücke ist das Ausmaß des Schadens weiter unklar. Die Untersuchung dauere an, teilte eine Sprecherin der Hafenverwaltung HPA mit. Die Brücke bleibe daher bis auf weiteres gesperrt. 

An der Absperrung warnt ein Schild der HPA: „Einsturzgefahr - Betreten verboten“. Diese Warnung beziehe sich aber nur auf die alte Trasse der Hafenbahn, betonte die Sprecherin. Der Bohlenbelag zwischen den Schienen sei brüchig.

Am frühen Dienstagmorgen hatte ein Binnenmotorschiff die Brücke gerammt und das Bauwerk beschädigt. Die Überführung wurde vorläufig für Fahrzeuge und Fußgänger gesperrt. Das Schiff hatte nach Angaben Polizei Container geladen, die gegen die Brücke stießen. Die Ladung wurde ebenfalls beschädigt. Menschen kamen nicht zu Schaden. 

Ermittlungen zur Unglücksursache 

Das Schiff wollte in Richtung des Peutehafens fahren, der stromaufwärts hinter der Brücke liegt. Die Unglücksursache ist unklar. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der 35 Jahre alte Kapitän unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden habe, hieß es. Die Ermittlungen dauerten an, erklärte eine Polizeisprecherin.

Am Wochenende vor dem Unfall hatte es in Hamburg zwei Sturmfluten gegeben. Zum Unfallzeitpunkt am Dienstag gegen 5.00 Uhr war die Flut nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt deutlich über den vorausberechneten Wert gestiegen. Die Durchfahrtshöhe unter der Brücke ist vom Wasserstand abhängig.

Brücke soll ab 2027 abgebaut und saniert werden

Die fast 100 Jahre alte Freihafenelbbrücke führt parallel zu den Neuen Elbbrücken über die Norderelbe. Sie wurde 1926 gebaut, um im damaligen Freihafen eine eigene Elbquerung zu schaffen. Sie ist sanierungsbedürftig und darf seit vergangenem Jahr nicht mehr von Fahrzeugen mit über 7,5 Tonnen Gewicht befahren werden.

Der genaue Zeitplan für die Sanierung steht nach Angaben des Senats nicht fest und hängt mit dem Bau neuer Eisenbahnbrücken und einer Überführung für die Verlängerung der U-Bahnlinie U4 zusammen. Das denkmalgeschützte Bauwerk mit den markanten Fachwerkbögen soll im Zeitraum 2027 bis Anfang 2028 abgebaut werden. Geplant ist den Angaben zufolge ein Ausschwimmen der Brücke und eine Einlagerung über mehrere Jahre. In dieser Zeit soll die Konstruktion instand gesetzt werden. Nach Fertigstellung der neuen Eisenbahnbrücken soll die Freihafenbrücke wieder eingehoben werden.

Die Warnung vor der Einsturzgefahr bezieht sich nach Angaben der Hafenbehörde HPA allein auf die alte Trasse der Hafenbahn.Daniel Bockwoldt/dpa

Die Warnung vor der Einsturzgefahr bezieht sich nach Angaben der Hafenbehörde HPA allein auf die alte Trasse der Hafenbahn.Daniel Bockwoldt/dpa

© Daniel Bockwoldt/dpa

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