Bärenumzug aus der Ukraine - neue Heimat im Norden
Als Zirkusbär und Fotomotiv ausgenutzt: Myhasyk und Lyubochka lebten jahrelang in winzigen Käfigen - bis sie in einer Auffangstation landeten. An der Ostsee haben sie nun ein neues Zuhause gefunden.

Nun kann sich das Braunbär-Pärchen in Ruhe von den Strapazen der Reise erholen. (Archivbild)Oliver Berg/dpa
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Tierische Verstärkung im Schutzzentrum Weidefeld in Kappeln an der Ostsee: Nach zweitägiger Reise haben die Braunbären Myhasyk und Lyubochka aus der Ukraine am Morgen das Zentrum des Deutschen Tierschutzbundes erreicht. „Wir sind unglaublich erleichtert und froh, dass alles geklappt hat und die Bären wohlbehalten bei uns angekommen sind“, berichtete der Experte für Bären im Zentrum, Patrick Boncourt. Die Fahrt durch ein von Krieg betroffenes Land sei immer mit unkalkulierbaren Risiken verbunden. Der Bärenumzug war seit November vergangenen Jahres vorbereitet worden und am Mittwochmorgen gestartet.
Nun könne sich das Braunbär-Pärchen in Ruhe von den Strapazen der Reise erholen. Voraussichtlich dürfen sie in wenigen Tagen dann zum ersten Mal nach draußen in den Eingewöhnungsbereich der Bärenanlage.
Bären stammen aus schlechter Haltung
Die Bären lebten laut Tierschutzbund jahrelang in winzigen Käfigen, was ihnen körperlich und seelisch zugesetzt habe. Myhasyk sei ein ehemaliger Fotomotivbär, Lyubochka, genannt Luba, sei eine ehemalige Zirkusbärin. Beide Bären benötigen demnach eine dauerhafte medizinische Betreuung - das könne hier besser geleistet werden als in der ukrainischen Partnereinrichtung, in der die Wildtiere zuletzt lebten.
Bärengehege wird seit 2019 betrieben
Das Bärengehege auf dem Gelände des Tierschutzzentrums betreibt der Deutsche Tierschutzbund seit 2019. Mit Myhasyk und Luba leben hier nun insgesamt vier Braun- und drei Kragenbären, die ebenfalls aus schlechter Haltung stammen. Eine Zusammenführung mit den anderen Braunbären soll im nächsten Frühjahr nach der Winterruhe der Tiere geprüft werden.