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Aujeszkysche Krankheit - Hunde bei Jagd in LUP angesteckt

Zwei Hunde mussten nach einer Jagd eingeschläfert werden, weil sie sich bei Schwarzwild mit einer Krankheit angesteckt haben, die auch Pseudowut genannt wird. Was sollten Jäger beachten?

Von dpa

25.11.2025

Jagdhunde können sich bei Wildschweinen mit der Aujeszkyschen Krankheit anstecken. Der Verlauf ist dann tödlich. (Symbolbild)Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB

Jagdhunde können sich bei Wildschweinen mit der Aujeszkyschen Krankheit anstecken. Der Verlauf ist dann tödlich. (Symbolbild)Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB

© Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB

Zwei Jagdhunde haben sich im Landkreis Ludwigslust-Parchim durch Wildscheinkontakt mit der Aujeszkyschen Krankheit angesteckt. Sie mussten am vergangenen Wochenende eingeschläfert werden, teilte die Landkreisverwaltung mit. Das Virus sei für Menschen ungefährlich. Für Säugetieren wie Hunde und Katzen verläuft eine Infektion laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) immer tödlich.

Anders sieht es demnach bei Haus- und Wildschweinen aus - den natürlichen Wirten des Virus. Bei Wildschweinen etwa gebe es häufig keine sichtbaren Symptome. Haus- und Wildschweine, die sich einmal infiziert haben, tragen den Erreger demnach lebenslang mit sich.

Auch Pseudowut genannt

Insbesondere bei Fleischfressern ähnelten die Symptome der Tollwut, so dass die Krankheit auch Pseudowut genannt werde. Das zentrale Nervensystem werde in kurzer Zeit sehr stark beschädigt. Nach vier bis sieben Tagen treten demnach starke entsprechende Symptome auf. Das Hauptsymptom sei starker Juckreiz, meist von den Ohren ausgehend. Dieser könne so stark sein, dass die Tiere durch Scheuern teils Knochen blank legen oder sich selbst verstümmeln. Andere Symptome seien Benommenheit und Unkoordiniertheit, Verweigerung des Futters, gelegentlich permanentes Bellen beziehungsweise Unruhe und Angst.

Das Risiko, dass sich ein Hund bei einem infizierten Hund anstecke, sei rein theoretischer Natur. Bislang ist laut FLI kein derartiger Fall bekannt.

Tipps für Hundeführer

Die Anzahl von mit Aujeszkyscher Krankheit infizierten Jagdhunden ist laut zuständigem Fachdienst des Landkreises Ludwigslust-Parchim bisher gering. Hundeführer bei Jagden sollten unbedingt darauf achten, Kontakte von Jagdhunden mit Wildschweinen auf das Notwendigste zu beschränken. Es sollte kein rohes Wildschweinfleisch an Hunde verfüttert werden, sie sollten beim Öffnen der erlegten Tiere von diesen ferngehalten werden.

Es handelt sich um eine meldepflichtige Krankheit. Sie kommt laut FLI weltweit vor. Dank strikter Bekämpfung konnte die Krankheit demnach bei Hausschweinen in Deutschland getilgt werden. Seit 2003 gilt Deutschland dahingehend offiziell als frei von der Aujeszkyschen Krankheit. Der Erreger komme jedoch weiterhin in den Schwarzwildbeständen Deutschlands vor.

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