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Alle 75 Minuten häusliche Gewalt in Thüringen

Mehr als 7.000 Betroffene in nur einem Jahr: Thüringens Polizei sieht eine hohe Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt. Wer besonders gefährdet ist und welche Formen Gewalt annimmt.

Von dpa

24.11.2025

In Thüringen ist die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt 2024 gestiegen. Besonders häufig betroffen sind Frauen. (Symbolbild)Maurizio Gambarini/dpa

In Thüringen ist die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt 2024 gestiegen. Besonders häufig betroffen sind Frauen. (Symbolbild)Maurizio Gambarini/dpa

© Maurizio Gambarini/dpa

In Thüringen ist im vergangenen Jahr alle 75 Minuten eine Person Opfer häuslicher Gewalt geworden. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren in der polizeilichen Kriminalstatistik durch die Thüringer Polizei. Demnach ist die Anzahl der Betroffenen um 7,5 Prozent auf 7.040 angestiegen. Die Polizei geht von einer noch deutlich höheren Dunkelziffer aus. 

Bei den meisten erfassten Fällen handelt es sich laut Statistik „vorsätzliche einfache Körperverletzung“ (3.960 Fälle), gefolgt von Bedrohung (1.062) und gefährlicher und schwerer Körperverletzung (765). In vier Fällen ging es um Mord, in weiteren vierzehn um Totschlag. 

Gewalt geht am häufigsten vom eigenen Partner aus

Die meisten der Opfer sind nach Polizeiangaben weiblich. Fast zwei Drittel von ihnen wurden demnach Opfer von „Partnerschaftsgewalt“. Bei einem Drittel gehe es um „innerfamiliäre Gewalt“, heißt es. 

Die meisten der insgesamt 5.485 registrierten Tatverdächtigen seien männlich. In etwas mehr als der Hälfte der Fälle gehe die Gewalt laut Statistik vom eigenen Partner aus (52,7 Prozent). In 36,8 Prozent der Fälle üben die Eltern Gewalt aus, in 26,2 Prozent aller Fälle sind es die Kinder. 

Unter häuslicher Gewalt versteht die Thüringer Polizei dabei nach eigenen Angaben „alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt“ sowie „innerfamiliäre sowie partnerschaftliche Gewalt“.

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