Leserbriefe

Veränderungen muss man wollen

Leserbrief zum Artikel: „Solaranlagen rechnen sich nicht überall“, Kreisseite vom 16. November.

Von Martin Stegger aus Borken

22.11.2023

Veränderungen muss man wollen

© colourbox

Fotovoltaik

Auf der Blumeninsel Madeira baut man Baumärkte mit Parkplätzen, die von Fotovoltaik-Anlagen überdacht werden. Dies hat mehrere Vorteile: Keine Flächenverschwendung, durch Glas-Glas-Module wird auch auf der Unterseite der Module Energie erzeugt, da diese durchsichtig sind und die Pkw darunter die Sonne reflektieren. Die E-Autos werden während des Einkaufens geladen und die Insulaner können nach dem Einkauf ihr vollgetanktes Fahrzeug wieder mitnehmen. Auf diese Idee kommt in Deutschland niemand. Wo sollen die Borkener ihre E-Autos laden, wenn es ab 2035 keine Verbrenner mehr zu kaufen gibt? Streiten sich dann 42.000 Borkener um zwei Ladesäulen?

Man könnte auf dem Parkdeck des Kuhm-Centers eine PV-Anlage in Leichtbauweise errichten. Darunter Ladesäulen für die Kunden und eine Station mit Leihfahrrädern, so dass auch Bewohner einer Mietwohnung der Borkener Innenstadt ein E-Auto laden könnten. Mit dem Leihfahrrad wird der Weg zwischen Wohnung und Ladesäule bewältigt. Parkplätze gibt es in Borken genug: Parkplatzbereich von Skurios bis Möbel Euting, bei OBI oder der Pendlerparkplatz an der B67n. Vom Pendlerparkplatz fährt man mit dem Leihrad in die Stadt. Nach dem Essen ist das E-Auto geladen.

Die Cleveren Investoren kassieren 34 Cent pro kWh via Ladesäule, die „Dummen“ speisen den Strom für 13 ct/kWh ins Netz. Andere Länder verlegen Glasfaserkabel, die Deutschen lieber Kupferkabel frei nach dem Motto:

„Wer billig kauft, baut zweimal“ (der Steuerzahler zahlt ja)! Auf Madeira fährt man durch den Tunnel und kann telefonieren, in Deutschland fährt man über die A43 und das Gespräch bricht zusammen. Vor 50 Jahren hat man den Growian (Großwindanlage) gebaut. Die Kohle- und Atomlobby hat sich auf die Schenkel geschlagen, als das Projekt scheiterte. Aloys Wobben, Geschäftsführer von Enercon, hat allen gezeigt, dass es anders geht und mit Windkraftanlagen Milliarden verdient. In Deutschland wirft man 200 Milliarden Euro aus dem Fenster für verfehlte Gaspolitik. Dafür hätte man 40 Kraftwerke mit einer Leistung von je ein Gigawatt Leistung bauen können. Jetzt hat man NICHTS und die verantwortlichen Politiker bekommen dafür auch noch das große Verdienstkreuz an Bande. Veränderungen muss man wollen und nicht sagen: Siehst Du, geht nicht!

Zum Text:

Solaranlagen rechnen sich nicht überall