Nabu hat erst einmal die ideologische Brille aufgesetzt
Leserbrief zu: „Wiesenvögel sollen geschützt werden“, Kreisseite vom 8. September.

© Daniela Reich
Als ich den Artikel las, habe ich mir die Augen gerieben. Da steht die Erkenntnis der Biologischen Station Zwillbrock, dass eine zu große Population der geschützten Rabenkrähen einen erheblichen Schaden bei den Wiesenvögeln anrichtet und für deren Rückgang mitverantwortlich ist.
Es wird empfohlen, die geschützten Rabenkrähen zu schießen, damit sich der von ihnen angerichtete Schaden für bedrohte Arten in Grenzen hält.
Diese Erkenntnis ist bei uns Landwirten und Jägern schon lange vorhanden, aber von vielen Naturschützern werden wir hauptsächlich als güllestinkende und Gift spritzende Bauern wahrgenommen und für fast alle Schäden in der Natur verantwortlich gemacht. Gut, dass wenigsten die Biologische Station in der Realität angekommen ist.
Und der Kommentar des Nabu? „Herumdoktorei am ökologischen Haushalt“: Mit diesen Worten beweist der Nabu meines Erachtens seine Ignoranz gegenüber der Realität. Besser am Artenschutz herumdoktern als sehenden Auges den Untergang vieler Arten zu erleben. Wer, so wie der Nabu, die Augen vor der Realität verschließt, setzt sich vor Abgabe eines Kommentars die entsprechende ideologische Brille auf und reagiert nach dem Motto: „Augen zu und durch.“ Es sollte doch für jeden normal sein, dass auch eine geschützte Art reduziert gehört, wenn sie zu einer Gefahr für andere Arten wird. Dies gilt meiner Meinung nach nicht nur für die Rabenkrähen, sondern auch für Dohlen und Elstern. Und den Wolf schließe ich auch mit ein.
Ob ich es noch erleben werde, dass Naturschutz ausschließlich nach sachlichen Gesichtspunkten praktiziert wird?